Bonn. Mitarbeiter von Call-Centern sollen mindestens 9,50 Euro pro Stunde verdienen. Das fordert die Gewerkschaft DPVKOM. Die rund 450.000 Beschäftigten in der Branche würden teilweise mit fünf Euro Stundenlohn abgespeist.

In Call Centern soll es nach dem Willen der zuständigen Gewerkschaft künftig einen Mindestlohn geben. Beschäftigte in den Telefon-Zentralen müssten mindestens 9,50 Euro pro Stunde erhalten, forderte die Kommunikationsgewerkschaft DPVKOM am Dienstag. Nur damit sei gewährleistet, dass ein Beschäftigter ohne staatliche Hilfe seinen Lebensunterhalt verdienen könne, erklärte der DPVKOM-Vorsitzende Volker Geyer am Dienstag in Bonn.

Er kündigte eine Kampagne an, um das in der Branche «grassierende Lohn- und Sozialdumping» zu bekämpfen. Während die Branche jährlich um rund zwölf Prozent wachse und die Firmen Gewinne machen, würden die rund 450.000 Beschäftigten teilweise mit Löhnen von fünf bis sechs Euro pro Stunde abgespeist.

Die DPVKOM fordert neben Mindestlöhnen auch eine tarifvertragliche Regelung für die Arbeitsbedingungen. Dazu zählten bezahlte Bildschirmpausen von zehn Minuten pro Stunde, ein Erholungsurlaub von 30 Tagen oder eine wöchentliche Arbeitszeit von 38 Stunden. (afp)