Frankfurt/Main. . Das Gebäude der Wertpapierbörse am Börsenplatz in Frankfurt ist wegen einer Bombendrohung geräumt worden. Für eine Stunde ging nur der elektronische Handel weiter. Dann folgte die Entwarnung.

Die Deutsche Börse in Frankfurt ist nach einer Bombendrohung evakuiert worden. Der Anruf sei am Mittwoch gegen 16.45 Uhr bei der Polizei in Eschborn eingegangen, sagte ein Sprecher der Frankfurter Polizei auf dapd-Anfrage. Zunächst war unklar, ob die Börse in Frankfurt oder in Eschborn gemeint war. Einsatzkräfte durchsuchten daraufhin die Börse in der Frankfurter Innenstadt. Vor dem historischen Gebäude am Börsenplatz 4 versammelten sich mehrere hundert Menschen. Vielen Angestellte waren von einem Feueralarm ausgegangen und rauchten entspannt Zigaretten - erst im freien hörten sie dann von der Bombendrohung. Rund eine Stunde später folgte die Entwarnung für die Alte Börse.

Elektronischer Handel ging trotz Bombendrohung weiter

Im Gebäude im Zentrum Frankfurts, das der Industrie- und Handelskammer gehört, arbeiten heute nur noch wenige spezialisierte Händler. Der Großteil des Handels läuft über die elektronische Handelsplattform Xetra. Der Handel über Xetra sei nicht beeinträchtigt, teilte die Deutsche Börse mit. "Der Börsenhandel im Frankfurter Spezialistenmodel ist aber momentan bis auf weiteres in allen Produkten unterbrochen." Die alte Börse ist unter anderem von den täglichen Börsenberichterstattungen im Fernsehen bekannt. Die Verwaltung der Deutschen Börse sitzt in Eschborn bei Frankfurt.

Die Aussicht auf weitere Hilfe des Internationalen Währungsfonds (IWF) bei der Bewältigung der europäischen Schuldenkrise hat am Mittwoch die Börsen an den europäischen Handelsplätzen deutlich nach oben getrieben. Der deutsche Leitindex Dax legte rund eine halbe Stunde vor Handelsschluss um 5,2 Prozent auf 5486 Zähler zu. Mit am deutlichsten ins Plus wanderten die Kurse von Finanzinstituten. Der Kurs der Deutschen Bank kletterte bis zum späten Nachmittag um 6,6 Prozent auf 26,25 Euro. Der Kurs des Versicherers Allianz legte um ebenfalls 6,6 Prozent auf 71,34 Euro zu. Die Commerzbank blieb dahinter ein wenig zurück mit einem Plus von 4,7 Prozent auf 1,77 Euro.

IWF-Europa-Chef Antonio Borges hatte zuvor in Brüssel angekündigt, es sei nicht auszuschließen, dass der IWF im Notfall Staatsanleihen von europäischen Krisenstaaten aufkaufen werde. Das trieb die Börsenkurse auch an den anderen Handelsplätzen nach oben. In Madrid, Lissabon, Mailand und London stiegen die Leitindizes um mehr als drei Prozent. An der Pariser Börse legte der Leitindex, der CAC-40, um mehr als vier Prozent zu. (afp/dapd/rtr)