Frankfurt. . Kein Rekordergebnis in Sicht: Die Deutsche Bank hat ihr hochgestecktes Ziel dieses Jahr begraben müssen. Außerdem will die Bank hunderte Stellen streichen. Die Börse reagiert mit deutlichen Kursabschlägen.
In seinem letzten Jahr als Deutsche-Bank-Chef muss Josef Ackermann zurückrudern: Das in Aussicht gestellte Rekordziel von zehn Milliarden Euro vor Steuern für 2011 lasse sich unter dem Druck der Staatsschuldenkrise nicht mehr aufrechterhalten, sagte der Vorstandsvorsitzende am Dienstag auf einer Investorenkonferenz in London. Im kriselnden Investmentbanking werde der Konzern bis Ende März 2012 zudem 500 Stellen streichen. Deutsche-Bank-Aktien gaben bis 13.40 Uhr 6,3 Prozent auf 24,13 Euro nach.
Die sich ausweitende Staatsschuldenkrise in Europa habe im dritten Quartal stark auf Volumina und Erträge gedrückt, erklärte Ackermann. Das operative Ergebnis werde daher deutlich hinter den Erwartungen zurückbleiben. Für den Zeitraum Juli bis Ende September müsse die Bank zudem zusätzliche Abschreibungen auf Griechenland-Anleihen in Höhe von rund 250 Millionen Euro berücksichtigen.
Dax sackt ab
Für das dritte Quartal werde gleichwohl ein positives Ergebnis erwartet, sagte Ackermann. Die Bank sei zuversichtlich, in ihren klassischen Geschäftsfeldern in Summe ein Rekordergebnis zu erzielen.
Finanzvorstand Stefan Krause hatte vor einigen Tagen erklärt, dass die Bank um ihr Rekordziel kämpfe. Gerade das Investmentbanking leide unter den Auswirkungen der Staatsschuldenkrise in Europa.
Das Institut will den vollständigen Zwischenbericht zum dritten Quartal 2011 am 25. Oktober vorlegen.
Getrieben von der Gewinnwarnung der Deutschen Bank und Sorgen um die Zukunft Griechenlands sowie der Weltwirtschaft sackte der Leitindex Dax bis 13.00 Uhr um 3,5 Prozent auf 5.186 Punkte ab. Der noch konjunktursensiblere Nebenwerte-Index MDax büßte 4,8 Prozent auf 7.769 Zähler ein. Der TecDax notierte 3,5 Prozent schwächer bei 622 Punkten. (dapd)