Frankfurt/Main. . Die Börsen setzen ihre Talfahrt fort: Der deutsche Aktienindex Dax ist am Donnerstag zeitweise um über fünf Prozent eingebrochen. Vorhersagen, dass sich die US-Wirtschaft langsamer als erhofft erholen wird, verunsichern die Anleger.

Der Deutsche Aktienindex (Dax) hat am Donnerstag um mehr als fünf Prozent verloren. Der deutsche Leitindex fiel am Nachmittag an der Frankfurter Börse um 5,1 Prozent auf 5155 Punkte. Das war der stärkste Kursabsturz seit mehr als zwei Wochen.

Das Eingeständnis der US-Notenbank Fed, dass die wirtschaftliche Abschwächung der USA noch einige Zeit anhalten dürfte, belastete die internationalen Börsen.

Für Verunsicherung an den Finanzmärkten sorgte vor allem die Einschätzung der US-Notenbank, dass die wirtschaftliche Lage in den USA schwach bleibe und der Arbeitsmarkt weiterhin Sorgen bereite. Die Achillesferse der US-Wirtschaft bleibt der Häusermarkt, wo die Krise 2007 begonnen hatte.

Schwache Vorgaben auch aus China

Investoren werteten zudem die am Mittwoch bekannt gegebene „Operation Twist“ der Fed, bei der kürzer laufende Wertpapiere im Volumen von 400 Milliarden Dollar in längere Laufzeiten umgeschichtet werden sollen, als Signal erhöhter Besorgnis über die Wirtschaftslage der USA.

Die New Yorker Börse, die bereits nach der Ankündigung am Mittwoch deutlich nachgegeben hatte, öffnete auch am Donnerstag mit Verlusten.

Die Fed-Aussagen waren allerdings nicht das Einzige, was den Börsianer die Stimmung vermieste. Belastend wirkten nach Einschätzung von Analysten am Donnerstag auch Konjunkturdaten aus China. Dem HSBC-Einkaufsmanagerindex zufolge ist die chinesische Industrie im September geschrumpft.

Banken herabgestuft

Auch aus dem Finanzsektor kamen keine ermutigenden Nachrichten. Neben dem Fed-Kommentar belastete hier noch eine Herabstufung der Kreditwürdigkeit dreier US-Banken - Bank of America , Wells Fargo und Citigroup - durch die Ratingagentur Moody’s.

Auch italienische Banken bekamen ihr Fett weg: Nach der Herunterstufung der Bonität Italiens verpasste die Ratingagentur Standard & Poor’s einigen Finanzinstituten des Landes ebenfalls eine schlechtere Note, darunter Mediobanca und Intesa Sanpaolo . Die Aktien der beiden Banken gaben um rund zwei Prozent nach. (afp/rtr)