Essen. . Schon bald geht die Heizperiode wieder los – und spätestens dann wird es auch Zeit, bisher ungedämmte Dachböden in Mehrfamilienhäusern zu dämmen. Laut Energiesparverordnung haben Hausbesitzer dafür nur noch bis Ende des Jahres Zeit.

Schon bald geht die Heizperiode wieder los – und spätestens dann wird es auch Zeit, bisher ungedämmte Dachböden in Mehrfamilienhäusern zu dämmen. Denn laut der Energiesparverordnung (EnEV) müssen bis zum 31. Dezember dieses Jahres alle „obersten Geschossdecken“ von Mehrfamiliengebäuden gedämmt sein. Darauf weist die Energieagentur NRW hin.

Mit dieser Vorschrift soll der Heizenergie-Verbrauch in Deutschland weiter gesenkt werden. Besonders Altbauten gelten als Energiefresser. Erst durch eine vernünftige Dämmung ihrer Außenwände sowie der obersten und untersten Geschossdecken lässt sich Energie sparen. Deshalb sind Immobilienbesitzer durch die EnEV-Vorgaben zum Dämmen verpflichtet. Dabei spielt es auch keine Rolle, ob die Bewohner den Dachboden nutzen oder nicht.

Dämmung ist nicht unbedingt teuer

Im Zuge der Dämmfrist bis Ende des Jahres rät Energieagentur-Experte Dirk Mobers, sich Gedanken zu machen, wie der Dachspeicher genutzt werden soll. „Spätestens jetzt wird es Zeit, sich darüber klar zu werden, ob in Zukunft der Ausbau eines Dachbodens zu Wohnzwecken in Angriff genommen werden soll.“ In diesem Falle könne es sinnvoll sein, das Dach gleich mitzudämmen und die Fußböden begehbar zu machen.

Dabei ist eine Dämmung nicht sehr teuer und kann sich durch die damit verbundene Energieeinsparung schon nach einigen Jahren rechnen. Wer sich dafür entscheide, nur den Boden des Dachgeschosses zu dämmen, brauche lediglich ein 14 Zentimeter dickes, vollflächig verlegtes Dämmstoff-Paket der „Wärmeleitgruppe 035“ (WLG 035), so Mobers. Dabei handele es sich meist um Mineralwolle. Und: „Handwerklich begabte Hausbesitzer können die Arbeiten in Eigenleistung durchführen.“ Die Gesamtkosten dafür lägen dann bei rund zehn Euro pro Quadratmeter.

Heizkosten sinken

Auf der anderen Seite sinken bei vernünftiger Dachboden-Dämmung die Heizkosten. Im Schnitt spare so ein Hausbesitzer jedes Jahr drei Euro je Quadratmeter an Energieausgaben, sagt Mobers. Also: Schon nach gut drei Jahren könne man die Dämmungskosten hereinholen.

Teurer wird die Sache, wenn das Obergeschoss wohnfähig gemacht werden soll. Dann müsse das Dach zwischen den Sparren isoliert und mit einer luftdichten Folie abgeschlossen werden, erklärt Mobers. Hinzu komme eine Unterkonstruktion für den Boden, beispielsweise aus Holz. Dementsprechend würden die Kosten, je nach erforderlicher Handwerkerleistung, auf rund 20 bis über 40 Euro pro ­Quadratmeter steigen.

Von der Dämmvorschrift für Dachböden seien nur Besitzer von Ein- und Zweifamilienhäusern ausgenommen, sofern sie das Eigentum vor dem 1. Februar 2002 gekauft hätten. „Wer nach diesem Stichtag ein Ein- oder Zweifamilienhaus gekauft hat, hat zwei Jahre Zeit für die Dämmung“, erläutert Mobers.