Washington. . Wegen ihrer Rolle in der Finanzkrise sehen sich mehrere Großbanken mit einer Klage konfrontiert. Zu den Geldinstituten, gegen die die Vereinigten Staaten vorgehen, gehört auch die Deutsche Bank. Ziel der Klage sind offenbar Entschädigungen.
Die USA wollen gegen mehr als ein Dutzend Großbanken vorgehen, die mit unlauteren Hypothekengeschäften die Finanz- und Wirtschaftskrise vor drei Jahren angeheizt haben sollen. Es sei Klage gegen 17 Banken eingereicht worden, erklärte die US-Aufsichtsbehörde FHFA am Freitag in Washington und bestätigte damit einen Bericht der US-Zeitung „New York Times“ am Donnerstag. Von der Klage ist auch die Deutsche Bank betroffen.
Fast 30 Milliarden Dollar Verlust
Die US-Regierung wirft den Banken vor, im Vorfeld der Bankenkrise 2008 sogenannte Giftpapiere finanzschwacher Schuldner gebündelt und als Sicherheit an Investoren vermittelt zu haben. Die Zahlungsausfälle der Schuldner hätten zum Wertverlust der Papiere beigetragen und unter anderem die größten US-Baufinanzierer Fannie Mae und Freddie Mac in Schieflage gebracht.
Beide Banken machten in der Finanzkrise fast 30 Milliarden Dollar Verlust und mussten vom Staat gerettet werden. Beide Institute und zwei weitere Agenturen besichern derzeit rund 90 Prozent aller neuen Baudarlehen in den USA.
Banken verweisen auf allgemeine Wirtschaftskrise
Neben der Deutschen Bank sind unter anderem auch die Bank of America, JP Morgan Chase, Goldman Sachs, HSBC und die Société Générale betroffen. Laut „New York Times“ will die FHFA die Großbanken nicht zu einem Rückkauf der Ausfallpapiere zwingen, sondern Entschädigungszahlungen an Fannie Mae und Freddie Mac durchsetzen.
Die Banken argumentieren, die Verluste der Baufinanzierer seien auf die allgemeine Wirtschaftskrise zurückzuführen gewesen. Außerdem seien die beiden Institute ausreichend erfahren gewesen, um alle Risiken einschätzen zu können.(afp)