Brüssel. . Die EU-Troika zieht sich vorerst aus Griechenland zurück. Der Grund: Die internationalen Geldgeber sind mit den Sparbemühungen der Griechen noch unzufrieden. Die griechische Regierung muss nachsitzen.

Die internationalen Geldgeber erhöhen den Druck auf das verschuldete Griechenland. Am Freitag unterbrach das Kontroll-Gremium aus EU, Internationalem Währungsfonds (IWF) und Europäischer Zentralbank, die sogenannte Troika, seinen Besuch im Land. Die Kontrolleure wollen damit der griechischen Regierung bis Mitte September Zeit geben, mit den verlangten Wirtschafts- und Strukturreformen wirtschaftlichen Reformen voranzukommen. Von den Einschätzungen der Troika hängt es ab, ob die EU und der IWF die für Ende September geplante nächste Hilfszahlung von acht Milliarden Euro an das Land freigeben. Als Gegenleistung für die Kredite muss das Athen Fortschritte bei Reformen nachweisen.

Keine offene Kritik

Griechenland müsse insbesondere noch am Haushaltsplan für das kommende Jahr arbeiten und an Maßnahmen, um das Wirtschaftswachstum anzuregen und Arbeitsplätze zu schaffen, sagte der Sprecher von EU-Währungskommissar Olli Rehn am Freitag in Brüssel. Mit offener Kritik hielt sich die Troika zurück: In einer Mitteilung war von „guten Fortschritten“ in den Gesprächen mit der Athener Regierung die Rede, die Griechen müssten sich nun um „technische Arbeiten“ und „Details“ kümmern.

Zugeständnisse an die griechische Regierung bei den Sparanstrengungen kämen aber nicht in Frage, betonte ein EU-Diplomat:„Wir bestehen auf den vereinbarten Zielen.“ Vorgesehen ist unter anderem, dass die Staatsverschuldung im laufenden Jahr 7,6 Prozent der jährlichen Wirtschaftsleistung nicht übersteigt. Der griechische Finanzminister Evangelos Venizelos kündigte Agenturberichten zufolge indessen an, dieses Ziel werde sein Land wohl nicht einhalten.