Frankfurt. . Der August entwickelt sich für die weltweiten Aktienmärkte mehr und mehr zum schwarzen Monat: Am Freitag stürzte der Dax zwischenzeitlich auf den tiefsten Stand seit November 2009. In ihrer Sorge setzen Anleger zunehmend auf Gold. Der Preis für eine Feinunze stieg auf ein neues Rekordhoch.
An den internationalen Finanzmärkten wird die Angst vor einer Rezession der Weltwirtschaft immer größer. Sorgen um die Schuldenkrise und die weltweite Konjunktur haben die Börsen in Europa und den USA auch am Freitag belastet. Der Deutsche Aktienindex (Dax) schloss bei 5480 Punkten 2,19 Prozent im Minus, und auch die Börsen in London, Paris und Mailand machten erneut Verluste - wenn auch nicht so stark wie am Donnerstag. Etwas Ruhe brachte der Handelsauftakt in den USA, wo die Wall Street nach kurzer Zeit ins Plus drehte.
Am Morgen hatte sich die Entwicklung vom Donnerstag zunächst fortgesetzt, als die Börsen in Europa und den USA in den Keller gestürzt waren. In Fernost schlossen die Handelsplätze am Freitag durchweg im Minus. Händler dort verwiesen vor allem auf schlechte Daten aus den USA und das schwache Wirtschaftswachstum im zweiten Quartal in Deutschland. Die Wahrscheinlichkeit einer Rezession wachse, sagte Händler Jordan Lambert von Spreadex.
Nur eine Richtung: nach unten
Der Dax in Frankfurt sackte am Vormittag zweitweise um mehr als vier Prozent ab und rutschte unter die Marke von 5400 Punkten. Auch anderswo in Europa gab es nur eine Richtung an den Börsen: nach unten. Der Footsie-100 in London gab am Vormittag um rund drei Prozent nach und rutschte unter die symbolische Marke von 5000 Punkten. In Paris gab der Index CAC-40 um 3,43 Prozent nach und landete damit unter der Marke von 3000 Punkten. Die Nervosität an den Märkten sei weiterhin hoch, und die Reaktionen "schnell und heftig", sagte Analyst Joshua Raymond von City Index in London.
Im Tagesverlauf berappelten sich die Märkte dann etwas. Ermutigung kam am Nachmittag von den US-Börsen: Der Dow Jones in New York stieg um 0,29 Prozent, der Nasdaq um 0,93 Prozent. Und das, obwohl die Bank JPMorgan Chase am Freitag wie am Vortag Morgan Stanley vor einer Rezession warnte und der Kurs von Hewlett-Packard abstürzte, weil der Computerhersteller plant, sich von seiner Computersparte zu trennen.
Anleger flüchten in Gold
In London schloss die Börse schließlich mit 1,01 Prozent im Minus, in Paris gab der CAC 40 bis Handelsschluss um 1,92 Prozent nach. Mailand schloss 2,46 Prozent im Minus.
Die Anleger flüchteten weiter in Gold und Yen: Der Preis für eine Feinunze Gold kletterte am Freitag in London auf die neue Rekordmarke von 1870 Dollar. Seit Juli ist der Preis für das Edelmetall damit um 20 Prozent gestiegen. Die japanische Währung erreichte den höchsten Stand gegenüber dem US-Dollar seit dem Zweiten Weltkrieg.(afp)