Essen. . Microsoft plant schon seit längerem ein Konkurrenzprodukt zum Straßenatlas von Google. Streetside heißt der Neuling, der es mit Street View aufnehmen will. Am Montag beginnt die Widerspruchsfrist, um Fassaden zu schwärzen.

Microsoft will es besser machen als Konkurrent Google. Der US-Softwarekonzern bietet Bürgern ab Montag zwei Monate die Möglichkeit, gegen seinen Internet-Straßenatlas „Streetside“ Einspruch einzulegen. Der D­ienst zeigt Fotos von Straßenzügen – wie schon „Street View“ von Google.

Was ist Streetside?

Streetside ist ein Fotoatlas im Internet. Das Angebot soll den Kartendienst Bing Maps aus dem Hause Microsoft ergänzen. Streetside ermöglicht es genau wie Googles Street View, im Internet-Browser mit der Computermaus oder per Tastatur durch die Häuserschluchten zu wandern. Der Nutzer bekommt so das Gefühl, als stünde er mitten auf der Straße. Bei Google Maps ist Street View die letzte Zoomstufe des Kartendienstes. Liegen Bilder von Straßenzügen vor, springt die Ansicht automatisch von der Karte in die Straßensicht.

Was zeigt Streetside?

Microsoft hat, wie Google zuvor, Kamerawagen durch Deutschland geschickt und Straßen fotografiert. Der US-Konzern verspricht, Gesichter und Autokennzeichen unkenntlich zu machen. Sollte die Automatik-Funktion einmal nicht greifen, soll es einen Meldeknopf im Angebot geben. Streetside zeigt – genau wie Googles Street View – keine Live-Aufnahmen, sondern nur den Zustand der Straße zum Zeitpunkt der Aufnahme.

Was machte Google falsch?

Der US-Suchmaschinenanbieter hatte viel Kritik einstecken müssen, weil man die Da­tenschutzbedenken der Bevölkerung nicht so wichtig nahm. Google hatte erst Straßen fotografiert und erst nach massiver Kritik von Datenschützern eingelenkt, Fassaden zu schwärzen. Deutschland war übrigens das Land, in dem Google am meisten Kritik entgegenschlug. Fast 250 000 Beschwerden erreichten Google nach Bekanntgabe des Start von Street View. In anderen Ländern, in denen Street View bereits seit Monaten lief, gab es keine so heftigen Reaktionen aus der Bevölkerung. Mittlerweile ist es aber auch in Deutschland um Street View ruhig geworden.

Wie kann ich bei Microsoft Streetside widersprechen?

Wer nicht möchte, dass seine Hausfassade zu sehen ist, kann auf www.microsoft.de/streetside ein Formular ausfüllen. Wer auf dem Postweg Widerspruch einlegen möchte, muss sich das Formular unter der unten stehenden Adresse bestellen und anschließend ausgefüllt zurückschicken. Widersprüche, die Microsoft nach Ende der Widerspruchsfrist Ende September erreichen, sollen erst nach dem Start des Angebots berücksichtigt werden. Auch nach Start von Streetside soll weiterhin ein Widerspruch möglich sein.

Microsoft Deutschland
Widerspruch Bing Maps Streetside

Postfach 101033

80084 München