Düsseldorf. Das Hin und Her bei den Opelverhandlungen regt Ministerpräsident Jürgen Rüttgers auf: Er forderte General Motors und die Bundesregierung auf, endlich "zu Potte" zu kommen. Seit Tagen überschlagen sich die Meldungen über Angebote und potenzielle Favoriten.
Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU) hat einen zügigen Abschluss der Verhandlungen um die Zukunft des Autobauers Opel angemahnt. «Ich fordere alle Beteiligten auf, jetzt endlich zu Potte zu kommen. Wir brauchen eine klare Entscheidung auch im Interesse der vielen Mitarbeiter bei Opel», sagte Rüttgers am Freitag in Düsseldorf. Wichtig sei, dass es dabei weder zu betriebsbedingten Kündigungen noch zur Schließung von Standorten komme.
Bochum von Plänen der Belgier besonders betroffen
Rüttgers betonte, die Verantwortlichen beim Opel-Mutterkonzern General Motors in den USA dürften «nicht glauben, dass sie alles nach Belieben so machen können, wie sie es wollen». Der Landtag von Nordrhein-Westfalen habe den Landesbürgschaften für Kredite der NRW-Bank an Opel auf der Basis der Entscheidungslage Ende Mai zugestimmt. Dazu gehöre das betriebswirtschaftliche Konzept sowie vor allem die Sozialverträglichkeit aller Maßnahmen.
Die vier Bundesländer mit Opel-Standorten versuchen derzeit, eine Übernahme des Autobauers durch den belgischen Finanzinvestor RHJ zu verhindern. Sie kritisieren die von RHJ geplanten Stilllegungen und einen Stellenabbau, der über das Konzept des österreichisch-kanadischen Automobilzulieferers Magna hinausgeht. So sollen im Werk Bochum laut Medienberichten mit dem RHJ-Plan 2200 Jobs wegfallen, Magna will dagegen 1800 Stellen streichen. (ddp)