Brüssel. . Europaweit gelten ab diesem Mittwoch strengere Gesetze für Spielzeug. Gefährliche Chemikalien sind verboten. Derzeit sind in Europa mehr als ein Viertel der eingeführten und als „gefährlich“ eingestuften Produkte Spielwaren.
In Europa sollen Kinder besser vor schädlichem Spielzeug geschützt werden. Ab sofort sind weitere gefährliche Inhaltsstoffe verboten, zum Beispiel bestimmte Allergien auslösende Chemikalien. Außerdem gelten strengere Grenzwerte für Nickel. Dafür sorgt ein europäisches Rahmengesetz, die alle 27 EU-Staaten bis zu diesem Mittwoch in nationales Recht umsetzen mussten.
Derzeit sind in Europa mehr als ein Viertel der eingeführten und als „gefährlich“ deklarierten Produkte laut EU-Angaben Spielwaren. Die Mehrzahl davon stammt aus China. Fast komplett verboten sind Inhaltsstoffe, die Krebs erzeugen oder das Erbgut verändern können. Sie dürfen nach EU-Angaben nur noch in den Teilen verwendet werden, an die Kinder nicht herankommen.
Zudem müssen Spielwaren gesondert verpackt sein, wenn sie in Lebensmitteln stecken oder zusammen mit Lebensmitteln angeboten werden. Das soll vermeiden, dass Kinder kleines Spielzeug aus Versehen essen. Warnhinweise auf Spielwaren müssen leicht lesbar und gut verständlich sein.
Jedes Spielzeug muss ein „CE-Zeichen“ tragen
Die europäischen Länder müssen Spielwaren stärker überprüfen, die in die EU gelangen. Jedes Spielzeug muss ein „CE-Zeichen“ tragen – damit erklärt der Hersteller, dass sein Produkt bestimmte Sicherheitsanforderungen erfüllt. Diejenigen, die Spielwaren aus dem Ausland in die EU einführen, müssen per Stichprobe kontrollieren, ob die Angaben der Hersteller richtig sind. Verstoßen Hersteller, Importeure oder Händler gegen die Sicherheitsbestimmungen, drohen ihnen Strafen.
Bei den etwa 2000 Branchenunternehmen in Europa – der Großteil sind kleine und mittelgroße Betriebe – arbeiten etwa 100.000 Menschen. Sie produzieren jährlich Spielzeug im Herstellungswert von fünf Milliarden Dollar. In die EU importiert werden zugleich Spielwaren im Wert von etwa sechs Milliarden Euro.
Die meisten Spielwaren werden in Europa in Frankreich, Deutschland und Italien hergestellt. Es folgen Irland, Spanien, Großbritannien, Tschechien und Polen. Wichtigster Exportpartner der europäischen Branche sind die USA. Aus China und anderen Ländern des Fernen Ostens stammen die meisten in die EU eingeführten Spielsachen.
Einzelheiten der neuen Regelung finden Sie hier.