Essen. . Karstadt sieht sich nach dem Ende des Insolvenzverfahrens wieder auf Wachstumskurs. Mit seinem Konzept „Karstadt 2015“ will der britische Manager Andrew Jennings die Warenhauskette nach jahrelangem Missmanagement wieder auf Erfolgskurs bringen.
Die krisengeplagte Warenhauskette Karstadt sieht sich nach dem Ende des Insolvenzverfahrens wieder auf Wachstumskurs. „Wir werden in diesem Jahr beim Umsatz zulegen“, sagte der neue Konzernchef Andrew Jennings der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“.
Mit seinem Konzept „Karstadt 2015“ will der britische Manager die Warenhauskette nach jahrelangem Missmanagement wieder auf Erfolgskurs bringen. Karstadt sei „keine Schnellreparatur“, sagte er im Interview. „Die Reise wird einige Jahre dauern. Und sie wird hart.“
Das Unternehmen sei viele Jahre nicht mehr von Händlern geführt worden. Deshalb sei nun viel Detailarbeit notwendig. Er kündigte an, noch in diesem Jahr würden 22 der 115 Geschäfte umgebaut. Sorgen, der Neustart könne durch knappe Kassen behindert werden, wischte der Manager vom Tisch: „Wir werden genug Geld haben, die nötigen Maßnahmen in Angriff zu nehmen.“
„20 neue Marken exklusiv“
„Wir sind mit „Karstadt 2015“ auf dem Weg von einem überholten Geschäftsmodell zu einem kundenfokussierten Unternehmen“, sagte Jennings. Wichtig seien nun vier Schlüsselkomponenten: Modernisierung, Differenzierung, Schärfung des Profils und Vereinfachung des Geschäftsmodells.
Karstadt werde innerhalb der nächsten 18 Monate über 20 neue Marken exklusiv einführen, die es bisher im deutschen Einzelhandel nicht gebe. Im Sportsegment sei die Neueröffnung mehrerer Häuser geplant. Außerdem soll Jennings zufolge das Online-Geschäft ausgebaut werden.
Bei der Gewerkschaft ver.di stießen die Ankündigungen des Managers auf Zustimmung. Ver.di-Sprecherin Cornelia Haß sagte der Nachrichtenagentur dapd, das Konzept enthalte einige sehr wichtige Elemente, etwa die stärkere regionale Ausrichtung der Sortimente und die Einbeziehung der Beschäftigten in die Produktauswahl. „Es wird jetzt darauf ankommen, einen langen Atem zu haben und auch die notwendigen Investitionen zu tätigen“, sagte die Gewerkschafterin. (dapd)