San Francisco. .

Gegen die Suchmaschine Googel wird wegen des Verdachts auf Missbrauchs einer marktbeherrschenden Stellung ermittelt. Das bestätigte das Unternehmen jetzt. Es geht um die Frage, ob Google den Wettbewerb behindert.

Gegen die Suchmaschine Google wird in den USA wegen des möglichen Missbrauchs einer marktbeherrschenden Stellung ermittelt. Das bestätigte das Unternehmen am Freitag. Dabei geht es um die Frage, ob Google mit seiner dominanten Stellung bei der Suche und Werbung im Internet den Wettbewerb behindert.

Einige Unternehmen werfen Google vor, ihre Anzeigen bei Suchanfragen zu blockieren, weil sie als Konkurrenten betrachtet würden. Google wird die Handelskommission (FTC) davon überzeugen müssen, dass der eigene und streng geheime Suchalgorithmus nur dazu dient, dem Nutzer die bestmöglichen Ergebnisse zu liefern, und dass dabei nicht Links zu Rivalen unterdrückt werden. So darf bei der Suche nach einer Wegbeschreibung nicht Google Maps oder bei der Suche nach einem Video nicht YouTube bevorzugt werden.

Gegenstand der Untersuchung dürfte auch die Werbung zu den jeweiligen Suchergebnissen sein. Mit dieser Werbung macht Google immer noch den meisten Umsatz - 35 Milliarden Dollar werden es wohl in diesem Jahr sein.

Microsoft und Yahoo halten Marktanteil von wengier als 30 Prozent

Auch die Suchmaschinen von Microsoft und Yahoo verweisen in den Suchergebnissen auf eigene Angebote. Der Unterschied: Google verarbeitet rund zwei Drittel aller Suchanfragen in den USA und hält bei der Werbung sogar einen noch größeren Marktanteil. Microsofts Suchmaschine Bing und Yahoo halten zusammen einen Marktanteil von weniger als 30 Prozent.

Die Untersuchung der FTC gegen Google erinnert an den Kartellrechtsstreit zwischen dem US-Justizministerium und Microsoft in den 1990er Jahren, der sich dann bis in dieses Jahrhundert hinzog. Dabei ging es um den Vorwurf, Microsoft nutze die marktbeherrschende Stellung seines Betriebssystems Windows, um Konkurrenten auszuschalten.

„Der Wettbewerber ist nur einen Klick entfernt“

Google hat einen Vergleich mit Microsoft stets zurückgewiesen. Manager des Unternehmens betonten, die Nutzer könnten leichter zu einer anderen Suchmaschine wechseln als zu einem anderen Betriebssystem. „Der Wettbewerber ist nur einen Klick entfernt“, erklärten sie.

Im extremsten Fall könnte die FTC den Fall wie schon bei Microsoft an das Justizministerium übergeben, am Ende könnte sogar die Zerschlagung des Konzerns stehen. Experten gehen jedoch von weniger radikalen Lösungen aus. So könnte Google untersagt werden, eigene Angebote an die Spitze der Suchergebnisse zu stellen. Google könnte auch regelmäßigen Überprüfungen der Programmierung der Suchmaschine zustimmen. (dapd)