Berlin. . Den Konzernen Eon, EnBW, RWE und Vattenfall drohen nun Ausfälle in Milliardenhöhe. Ihre Gewinne könnten wegen des Atomausstiegs und der Brennelementesteuer einbrechen. Ein Juruist erklärt, warum auch Klagen dagegen wenig ausrichten werden.
Den Konzernen Eon, EnBW, RWE und Vattenfall drohen Ausfälle in Milliardenhöhe. Ihre Gewinne könnten wegen des Atomausstiegs und der Brennelementesteuer einbrechen.
Ihre 17 AKW bescheren den Betreibern nach Berechnungen des Energie-Experten Wolfgang Pfaffenberger jährlich etwa vier Milliarden Euro Gewinn. Die sieben Alt-Reaktoren plus Krümmel machen 1,5 Milliarden Euro aus, die nun wegfallen. Bei RWE wären es etwa 580 und bei Eon 565 Millionen Euro. Auf der anderen Seite müssen die Energieriesen bis 2016 jährlich 1,3 Milliarden Euro Atomsteuer zahlen. Auf Eon entfallen laut Ökoinstitut 590,5 Millionen, auf RWE 348 Millionen Euro. Eon wird gegen die Steuer klagen und fordert einen Ausgleich für die Laufzeitverkürzung. Auch bei RWE spricht viel für eine Klage.
Teure Zertifikate
Die Chance auf Entschädigung ist klein, glaubt Energierechtler Hartmut Gaßner. Diese könne es nur geben, wenn die Betreiber im Vertrauen auf die angekündigte Laufzeitverlängerung in ihre AKW investiert hätten. Andernfalls bekämen sie keinen Ausgleich.
Milliardenkosten kommen auf die Konzerne durch den Co2-Zertifikatehandel zu. Hintergrund: AKW sind emissionsarm, Kohlekraftwerke nicht. Ab 2013 müssen die Betreiber je nach ausgestoßenem CO2 Zertifikate kaufen. Gibt es nun mehr Kohlekraftwerke, steigt die Nachfrage nach Zertifikaten, was den Preis treibt. Der Energiewissenschaftler Uwe Leprich rechnet ab 2013 mit 4,2 Milliarden Euro an Kosten. Ein Gutteil wird auf die vier Energieriesen entfallen.