Berlin. . Nach Meinung des Sachverständigenrates sollten die Deutschen im Jahr 2045 mit 68 Jahren, 2060 sogar erst mit 69 Jahren in Rente gehen. Ansonsten droht ein Loch in der Sozialversicherung.
Die fünf Wirtschaftsweisen haben die Einführung der Rente mit 68 und später mit 69 gefordert. Wegen der Bevölkerungsentwicklung müsse das Rentenalter bis zum Jahr 2045 auf 68 Jahre und bis zum Jahr 2060 auf 69 Jahre angehoben werde, heißt es in einem Bericht des Sachverständigenrats (SVR) zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, das am Mittwoch in Berlin Kanzlerin Angela Merkel (CDU) übergeben wurde. Für spezielle Berufsgruppen seien Sonderregeln möglich. Derzeit wird das Rentenalter stufenweise bis zum Jahr 2029 auf 67 Jahre erhöht.
Finanzierungslücke droht
Sollten die Empfehlungen nicht umgesetzt werden, drohe eine Finanzierungslücke der Sozialversicherung von 3,1 Prozent der Wirtschaftsleistung, heißt es in dem Gutachten weiter. Ohne Konsolidierung läge die Schuldenstandsquote des Staats im Jahr 2060 bei etwa 270 Prozent der Wirtschaftsleistung, mit massiven Verteilungsproblemen zulasten künftiger Generationen.
Gleichwohl raten die Fünf Weisen dazu, die Entwicklung nicht als „schicksalhafte Bedrohung“ zu sehen: „Eine solche pessimistische Sichtweise träfe jedoch nur dann zu, wenn die Gesellschaft wie das sprichwörtliche Kaninchen vor der Schlange in schicksalsergebener Untätigkeit verharrte.“ Denn es gebe auch positive Aspekte des demografischen Wandels, „wie beispielsweise ein längeres Leben und sogar ein längeres gesundes Leben“. (dapd)