Essen. . Apple behebt die Datensammelwut von iPhone und iPad per Software-Update: Eine neue Version des Betriebssystems iOS beschränkt die Speicherung von Ortsdaten auf eine Woche. Der US-Konzern reagiert damit auf die massive Kritik von Datenschützern.

Apple reagiert auf die Klagen zahlreicher Datenschützer und schiebt der Speicherung von Ortsdaten auf iPads und iPhones einen Riegel vor: Per Software-Update wird die Datensammlung auf eine Woche beschränkt. Kritiker hatten moniert, mit der zeitlich unbeschränkten Sammlung der Daten könnten Bewegungsprofile erstellt werden.

Version 4.3.3 von Apples Betriebssystem iOS soll der Datensammelwut von Mobiltelefonen und Tablet-PC des US-Elektronikkonzerns Einhalt gebieten. Apple musste vergangene Woche einräumen, dass die Geräte aus der Produktion des kalifornischen Herstellers Standortdaten per W-LAN und Funkzellen sammeln und diese auf den Geräten gespeichert werden.

Die Daten, so fanden zwei Software-Entwickler heraus, würden in einer Datei auf Geräten mit der iOS-Version 4.0 oder neuer gespeichert und beim Datenabgleich mit dem heimischen PC auch auf der Festplatte des Rechners abgelegt, ohne dass die Nutzer um Einverständnis gebeten wurden. Den Software-Entwicklern gelang es, die Koordinaten auszulesen und auf einer Karte darzustellen. So ließen sich Bewegungsprofile erstellen, erklärten die beiden Entwickler.

Apple hatte die Sammlung der Daten bereits im vergangenen Jahr durch eine Änderung der Allgemeinen Geschäftsbedingungen zu legitimieren versucht. Apple widersprach allerdings Kritik, man wolle die Nutzer ausspähen. Vielmehr habe man die Datensammlung veranlasst, um die Ortungsfunktionen der Geräte zu verbessern.

In den USA drohten Sammelklagen

Nachdem die Sammlung der Daten publik wurde, drohten mehrere iPhone- und iPad-Nutzer in den USA mit Sammelklagen. Sie wollten wissen, welche Daten an Apple übermittelt und wie diese verwendet würden. Auch in Deutschland meldeten sich Datenschutzexperten zu Wort und forderten Apple auf, Auskunft über den Verbleib der Daten zu geben.

Das jetzt verfügbare Apple-Update soll die Datensammelwut auf eine Woche beschränken. Wer die Ortungsfunktionen der Geräte komplett ausschaltet, auf dessen Handy oder Tablet werde auch keine weiteren Daten gespeichert, so Apple. Bislang wurden die Daten bis zu einem Jahr gespeichert.

Apple ist übrigens nicht das einzige Unternehmen, das ortsbezogene Daten speichert. Auch das marktführende Google-Betriebssystem Android speichert Ortsdaten. Allerdings ist die Zahl der gespeicherten Koordinaten beschränkt. Auch werden diese immer wieder von neueren Daten überschrieben.