Berlin. . Foodwatch nimmt die Werbung für die Milch-Schnitte aufs Korn: Ferrero werbe mit Spitzensportlern für den Riegel und preise ihn als leichte Zwischenmahlzeit. Die Mich-Schnitte bestehe jedoch zu etwas 60 Prozent aus Fett und Zucker.

Verbraucherschützer haben dem Süßwaren-Konzern Ferrero „irreführend-sportliche Werbung“ für seine „Milch-Schnitte“ vorgeworfen. Mit Spitzensportlern als Werbepartner preise der Konzern den Riegel als leichte Zwischenmahlzeit an, tatsächlich bestehe „Milch-Schnitte“ jedoch zu etwa 60 Prozent aus Fett und Zucker, kritisierte die Verbraucherschutzorganisation Foodwatch am Freitag in Berlin. Das Produkt enthalte damit deutlich mehr Zucker und Fett und damit wesentlich mehr Kalorien als etwa die Schokoladen-Sahne-Festtagstorte von Coppenrath & Wiese.

Athleten wie die Boxerin Susianna Kentikian oder die Sportkletterer Alexander und Thomas Huber als Werbepartner verpassten dem Produkt dennoch ein „sportliches“ Image als leichte Mahlzeit für zwischendurch. „Werbung und Wirklichkeit klaffen weit auseinander: Wenn Milchschnitte eine leichte Zwischenmahlzeit ist, dann ist Schoko-Sahne-Torte das perfekte Diät-Produkt“, erklärte die Leiterin der Foodwatch-Kampagne abgespeist.de, Anne Markwardt.

Bekannte Sportler werben für ungesunde Produkte

Ferrero erklärte, der Konzern nutze Sportler als Werbepartner, um zum Ausdruck zu bringen, „dass Ernährung und Bewegung zusammen gehören“. Prinzipiell widerspreche „der Konsum einer Milch-Schnitte als Zwischenmahlzeit auch nicht einem ausgewogenen, sportlichen Lebensstil“. Hierfür komme es zudem nicht nur auf die Ernährung an, sondern auch auf eine angemessene Bewegung. Dafür stünden die sportlichen Werbepartner.

Neben Ferrero schmückten auch andere Hersteller ihre ungesunden Produkte mit bekannten Sportlern wie etwa den Fußballern Thomas Müller, Bastian Schweinsteiger oder René Adler oder der Ski-Fahrerin Maria Riesch. „Gerade Kindern wird so von ihren größten Helden vermittelt, dass Schoko, Chips und Wurst besonders begehrenswert sind und gut zu einem sportlichen Lebensstil passen“, erklärte Markwardt. Ihrer Vorbildfunktion für Kinder würden die Sportler damit nicht im Geringsten gerecht.

Foodwatch wendet sich mit seiner Kampagne abgespeist.de gegen irreführende Werbepraktiken von Lebensmittelherstellern. Dazu stellt die Organisation auf ihrer Internetseite regelmäßig Produkte vor, die nach ihren Angaben nicht das halten, was sie versprechen. (afp)