Berlin. . Die Lokführer-Gewerkschaft GDL kündigt neue Streiks bei Privatbahnen an. Nächste Woche soll es Arbeitsniederlegungen bei fünf der sechs Bahnbetreiber geben. Mit der Deutschen Bank indes verhandelt die GDL weiter.
Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) will erneut die Privatbahnen bestreiken. GDL-Chef Claus Weselsky kündigte am Freitag in Berlin Arbeitskampfmaßnahmen bei fünf der sechs großen Privatbahnen für die nächste Woche an. Ausgenommen hiervon sei lediglich Keolis, deren eurobahn sich bereit erklärt habe, über die Übernahme des Rahmentarifvertrags zu verhandeln.
Über Beginn und Länge der Streiks gab Weselsky keine Auskunft. Er schloss aber nicht aus, dass der Streik länger dauern werde als beim letzten Mal. Anfang April hatten die GDL-Mitglieder bei den fünf privaten Bahnbetreibern Abellio, Arriva, Benex, Veolia und Hessische Landesbahn sowie deren Untergesellschaften 47 Stunden die Arbeit niedergelegt. Die Deutsche Bahn ist nach wie vor von dem Streik ausgenommen.
Erste Annäherung zwischen GDL und Bahn
Unterdessen haben die Deutsche Bahn und die Lokführergewerkschaft GDL am Freitag ihre Tarifgespräche fortgesetzt. Am Vortag seien Fortschritte gemacht worden, „aber wir haben noch ein Stück des Weges vor uns“, sagte eine Bahnsprecherin.
Im Detail geht es um Arbeitsbedingungen, soziale Standards und die Bezahlung der rund 20.000 bei der DB beschäftigten Lokführer. So verlangt die GDL unter anderem eine bessere Absicherung der Lokführer gegen Berufsunfähigkeit und eine Gehaltserhöhung von fünf Prozent. Weitere Verhandlungen sind für Dienstag kommender Woche geplant.
Übergeordnetes Ziel der GDL ist der Abschluss inhaltsgleicher Rahmentarifverträge für die rund 26.000 Lokführer bundesweit auf DB-Niveau. Dagegen sperren sich aber die Konkurrenten der Deutschen Bahn. (dapd)