Frankfurt/Main. .

Die Lokführergewerkschaft GDL will erneut die großen Konkurrenten der Deutschen Bahn bestreiken. Die Arbeitsniederlegungen sollen 47 Stunden dauern, und zwar von Donnerstag, 3 Uhr, bis Samstag, 2 Uhr, sagte eine GDL-Sprecherin.

Bahnfahrer, die mit den Konkurrenzanbietern der Deutschen Bahn unterwegs sind, müssen sich erneut auf Zugausfälle einrichten. Die Lokführergewerkschaft GDL will erneut die großen Konkurrenten der Deutschen Bahn bestreiken. Die Arbeitsniederlegungen sollen 47 Stunden dauern, und zwar von Donnerstag, 3 Uhr, bis Samstag, 2 Uhr, sagte eine GDL-Sprecherin.

Zuvor war im Tarifstreit der Lokführer ein erster großer Bahn-Konkurrent mit Zugeständnissen an den Verhandlungstisch zurückgekehrt. Das private Verkehrsunternehmen Keolis, eine Tochter der französischen Staatsbahn SNCF, habe die Lokführer-Gewerkschaft GDL zu Gesprächen eingeladen und dabei deutliche Kompromissfähigkeit signalisiert, sagte Keolis-Personalchef Markus Lehmann am Mittwoch in Berlin der Nachrichtenagentur dapd. Er bestätigte damit einen Vorabbericht der „Financial Times Deutschland“. Damit soll das Unternehmen (Eurobahnen) vorerst nicht bestreikt werden.

Allerdings betreffe das Einlenken lediglich den eigenen Haustarifvertrag mit der GDL. Auf die Forderungen der Gewerkschaft nach einem bundesweiten Tarifvertrag für alle 26.000 Lokführer in Deutschland habe sich das Unternehmen in seinem Schreiben nicht bezogen, sagte Lehmann.

Große Streikbereitschaft der Lokführer

Grund für die Bereitschaft zu Zugeständnissen sei die große Streikbereitschaft der Lokführer, erklärte Lehmann. Die Arbeitsniederlegungen der Lokführer hätten das Unternehmen allein am vergangenen Montag rund 110.000 Euro gekostet. Der Streik habe zudem gezeigt, dass die GDL - und nicht die Konkurrenzgewerkschaft EVG - eine deutliche Mehrheit der Lokführer vertrete.

Die „Financial Times Deutschland“ hatte aus einer Mitarbeiter-E-Mail von Keolis-Chef Hans Leister zitiert. Demnach schrieb Leister, er werde „der GDL nunmehr sofort konkrete Verhandlungen anbieten, unabhängig vom Verhalten anderer Bahnen“. Keolis sei bereit, die wesentlichen Forderungen der GDL zu erfüllen. Demnach könnte sein Unternehmen einen Tarifvertrag auf Niveau des Marktführers Deutsche Bahn (DB) abschließen.

Die GDL würde damit ihrem Ziel näher kommen, die Berufsgruppe nicht nur bei der DB, sondern auch bei deren wichtigsten Wettbewerbern im Nahverkehr allein zu vertreten. Keolis bietet vor allem Nahverkehrsverbindungen in Nordrhein-Westfalen an. Die Mitbewerber des Unternehmens, die fünf Privatbahnen Veolia, Arriva, Abellio, Benex und die Hessische Landesbahn, haben sich bislang nicht bereiterklärt, die Verhandlungen mit der Gewerkschaft wieder aufzunehmen.