Essen. Eine Kampfabstimmung zeichnet sich ab: Bei der Hauptversammlung des Essener Baukonzerns Hochtief wird die Machtfrage gestellt.
Es geht um die Macht beim Essener Baukonzern Hochtief: ACS will mehr Einfluss im Aufsichtsrat. Doch die amtierenden Kontrolleure sperren sich. Eine Kampfabstimmung zeichnet sich ab.
In der Einladung zur Hauptversammlung am 12. Mai schlägt das von Detlev Bremkamp geführte Gremium vor, die Zusammensetzung des Aufsichtsrats weitgehend unverändert zu lassen. Die Wünsche von ACS nach einer stärkeren Berücksichtigung wurden ignoriert. Neben Bremkamp wollen auch BDI-Präsident Hans-Peter Keitel und Ex-Siemens-Chef Heinrich von Pierer erneut antreten.
Kampfabstimmung naht
ACS reagierte empört. Die „marktüblichen Rechte eines Mehrheitsaktionärs“ würden missachtet, teilte der Konzern mit. ACS hält nach eigenen Angaben 41 Prozent der Hochtief-Aktien und strebt gut 50 Prozent an. Dem Vernehmen nach verlangt ACS vier Sitze im Aufsichtsrat – derzeit sind es zwei. Gehandelt als möglicher Nachfolger von Bremkamp wird Ex-Conti-Chef Manfred Wennemer, der ACS nahestehen soll. Nun zeichnet sich eine Kampfabstimmung bei der Hauptversammlung ab. Zuletzt waren in der Regel nur rund 63 Prozent der Aktionäre auf den Hochtief-Aktionärstreffen vertreten. Damit hat ACS gute Chancen, Mehrheiten für die eigenen Pläne zu organisieren.
Über den Aufsichtsrat könnte ACS Einfluss auf die Besetzung des Vorstands um Hochtief-Chef Herbert Lütkestratkötter nehmen.