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Hochtief wird seine Prognose für 2010 vorraussichtlich weit übertreffen: Das teilte der Essener Baukonzern mit. Außerdem werden in der Übernahme-Schlacht die Verhandlungen mit dem spanischen Angreifer ACS wieder aufgenommen.

Der Essener Baukonzern Hochtief wird seine eigene Prognose für 2010 übertreffen. Das Unternehmen werde für das abgelaufene Geschäftsjahr ein Vorsteuer- und Konzernergebnis ausweisen, das voraussichtlich „weit über Vorjahr liegen wird“, teilte ein Hochtief-Sprecher in der Nacht zum Montag mit. Dies gelte trotz gesunkener Ergebnisse bei der australischen Tochtergesellschaft Leighton.

Hochtief erklärte, auch Auftragseingang und Auftragsbestand des eigenen Konzerns lägen „deutlich oberhalb der bisherigen Prognose“. Zudem überträfen die Umsatzerlöse den Vergleichswert des Vorjahres. Das Wachstum komme dabei aus fast allen Unternehmensbereichen sowie auch durch einen starken australischen Dollar. Hochtief hatte bislang für 2010 einen Auftragseingang und einen Auftragsbestand jeweils über dem Niveau des Vorjahres, Umsatzerlöse etwa auf dem Niveau von 2009 sowie ein Vorsteuerergebnis und einen Konzerngewinn jeweils auf einem Niveau leicht über dem Vorjahreswert erwartet.

Hochtief-Chef Herbert Lütkestratkötter will Investorenvereinbarung

HochTief-Chef Herbert Lütkestratkötter. Foto : Jakob Studnar
HochTief-Chef Herbert Lütkestratkötter. Foto : Jakob Studnar

Nach der monatelangen Übernahmeschlacht haben Hochtief und der spanische Angreifer ACS die Funkstille beendet und wieder Verhandlungen aufgenommen. Ziel von Hochtief-Chef Herbert Lütkestratkötter ist dabei eine Investorenvereinbarung, mit der der künftige Umgang der Konzern miteinander geregelt werden soll, erklärte er am Montag. „Der Gesprächsfaden mit ACS ist wieder aufgenommen“, sagte der Hochtief-Chef. „Ich bin zuversichtlich, dass wir mit ACS eine vernünftige Vereinbarung zu Regeln für den künftigen Umgang und das künftige Miteinander festlegen können.“

„Eine Investorenvereinbarung bleibt bei den Gesprächen mit ACS unser Ziel“, unterstrich Lütkestratkötter. „Dies müssen die beiden Parteien miteinander besprechen und das tun sie.“ Eine Investorenvereinbarung hatte bereits geholfen, den Übernahmekampf zwischen Schaeffler und Continental zu entschärfen.

Mögliche Expansion in Indien und Kanada

„Insgesamt sind wir mit unseren Plänen sowohl operativ als auch strategisch ausgesprochen gut unterwegs. Das hat sich seit Jahresbeginn noch einmal bestätigt“, sagte Lütkestratkötter über den Start ins Jahr 2011. Im laufenden Jahr könnte Hochtief auch in Indien und Kanada expandieren. In Indien sei Hochtief „mit mehreren potenziellen Partnerfirmen in einem sehr konstruktiven Dialog“. Es gehe bei den Gesprächen um eine Beteiligung. „Auch in Kanada sind wir in Gesprächen mit potenziellen Partnerfirmen - auch hier ist an eine Beteiligung gedacht“, sagte der Hochtief-Chef.

Hochtief treibt zudem die Pläne für einen Verkauf der Flughafen-Sparte Concessions voran. „Wir verfolgen das Ziel eines Verkaufs mit vollem Einsatz und zügig.“ Noch nicht entschieden sei, ob es einen Börsengang der Sparte oder einen Verkauf an Investoren geben solle. (dapd/rtr)

Sorge um Hochtief

SPD-Chef Sigmar Gabriel unterstützt die Hochtief-Belegschaft im Kampf gegen die feindliche Übernahme.
SPD-Chef Sigmar Gabriel unterstützt die Hochtief-Belegschaft im Kampf gegen die feindliche Übernahme. © WAZ FotoPool
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