Osnabrück. . Forscher sagen ein starkes Wachstum für erneuerbare Energien voraus. Bis 2050 soll in Deutschland eine Wirtschaft ohne Atomstrom möglich sein. Durch Zufall fällt die Studie mitten in Japans Nuklearkastrophe.

Eine aktuelle Studie hält einen weitaus größeren Zuwachs bei erneuerbaren Energien für möglich als bislang von der EU angestrebt. Nach einem Bericht der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Mittwochausgabe) wird die Untersuchung an diesem Mittwoch vorgestellt. Dass die Veröffentlichung mitten in Japans größter Natur- und Nuklearkatastrophe passiert, sei Zufall.

Die Untersuchung wurde dem Bericht zufolge von europäischen Verbänden für erneuerbare Energie erarbeitet. Beteiligt waren auch Wissenschaftler des Fraunhofer Instituts für System- und Innovationsforschung ISI sowie der Technischen Universität Wien. Die Studie ist Teil eines EU-mitfinanzierten Projekts, das Ende September 2011 ausläuft.

Vorrang für erneuerbare Energien

Wichtigste Erkenntnisse: Erneuerbare Energien (EE) können nach Ansicht der Forscher bis 2020 einen Anteil von 24,4 Prozent am Brutto-Endenergieverbrauch haben. Die EU geht von 20 Prozent aus. Auch der EE-Anteil an der Stromproduktion wird laut Studie höher liegen als die Regierungen in der EU anstreben: Die EE-Industrie geht von rund 42 statt 34 Prozent aus.

„In Deutschland könnten wir bis 2050 sogar eine fast vollständig auf erneuerbare Energien basierte Wirtschaft haben“, sagte der Präsident des Europäischen Verbands für Erneuerbare Energien (EREF), Rainer Hinrichs-Rahlwes, der Zeitung. Seine Forderung an die Bundesregierung: „Erneuerbare Energien müssen Vorrang behalten, die Förderung muss weiterlaufen.“ (dapd)