Berlin. . In Deutschland gibt es eine Million offene Stellen. Besonders in der Dienstleistungs- und Zeitarbeitsbranche sind laut einer Umfrage viele Jobs zu haben. Am geringsten ist dagegen die Nachfrage im Bereich Bergbau.

Dank des Aufschwungs ist die Zahl der offenen Stellen auf dem deutschen Arbeitsmarkt Ende 2010 um ein Viertel auf rund eine Million gestiegen. Im Westen gab es im vierten Quartal rund 850.000 vakante Posten, im Osten knapp 150.000, wie das Forschungsinstitut der Bundesagentur für Arbeit (IAB) am Mittwoch mitteilte. Im Westen lag der Anstieg binnen Jahresfrist bei 29 Prozent, im Osten hingegen nur bei sieben Prozent.

„Aufgrund der geringeren Exportabhängigkeit der ostdeutschen Wirtschaft hatte die internationale Wirtschafts- und Finanzkrise hier zu weniger starken Einbrüchen bei der Zahl der offenen Stellen geführt“, erläuterte IAB-Arbeitsmarktexpertin Anja Kettner. Zugleich profitiere der Osten nun auch nicht so stark von der wirtschaftlichen Erholung, so dass sich der Arbeitskräftebedarf nur leicht erhöhe.

Die meisten Mitarbeiter werden den IAB-Daten zufolge im Bereich Wirtschaftsdienstleistungen wie Zeitarbeit, Reinigungs- und Wachdienste sowie Call-Center gesucht, gefolgt von der Sparte „Handel, Reparatur“ und dem Gesundheits- und Sozialwesen. Am geringsten ist dagegen die Nachfrage im Bereich Bergbau.

„Deutsches Jobwunder“

Das IAB erfasst viermal jährlich das gesamte Stellenangebot, also auch jene Stellen, die nicht den Arbeitsagenturen gemeldet werden. Im vierten Quartal 2010 waren der Bundesagentur für Arbeit rund 390.000 Stellen gemeldet und damit 39 Prozent aller Stellenangebote.

Der heimische Arbeitsmarkt war sehr glimpflich durch die Krise gekommen, Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle und andere Experte sprechen deshalb sogar vom „deutschen Jobwunder“. Die meisten Firmen konnten dank Kurzarbeit, Zeitarbeit und mittels Arbeitszeitkonten Massenentlassungen in der Rezession verhindern. Aus einer DIHK-Umfrage unter 28.000 Unternehmen ging jüngst hervor, dass die deutsche Wirtschaft im laufenden Jahr mehr investieren und rund 300.000 neue Jobs schaffen will. (ap/rtr)