Essen. .
Der Schalke-Aufsichtsratschef und Fleischunternehmer Clemens Tönnies steht ab 22. Februar 2011 vor dem Landgericht Essen. Dort muss er sich mit zwölf weiteren Mitarbeitern wegen möglichen Etikettenschwindels verantworten.
Am 22. Februar 2011 beginnt am Landgericht Essen der Prozess gegen den Unternehmer Clemens Tönnies und zwölf weitere leitende Angestellte des fleischverarbeitenden Unternehmens aus Rheda-Wiedenbrück. Die Wirtschaftsstrafkammer verhandelt gegen die Beschuldigten wegen des Vorwurfs, Lebensmittel mit irreführenden Etiketten in Umlauf gebracht zu haben. Das teilte das Landgericht Essen am Donnerstag mit. Angesetzt sind 40 Verhandlungstage.
Erst vor zwei Wochen hatte das Gericht den Betrugsvorwurf gegen den größten europäischen Fleischverarbeiter fallengelassen, da kein wirtschaftlicher Schaden der Kunden festzustellen gewesen sei. Deshalb wird nun lediglich wegen eines möglichen Verstoßes gegen das Lebensmittelrecht verhandelt.
Betrugsvorwürfe nicht haltbar
Im September 2007 waren unter Leitung der Bochumer Schwerpunktstaatsanwaltschaft für Wirtschaftskriminalität mehr als 200 Ermittler ausgerückt. Sie untersuchten an 30 Standorten Firmen und Büros, die zur Firmengruppe des westfälischen Fleischverarbeiters Tönnies gehören. Der Schweinefleischvermarkter ist bekannt als Aufsichtsratsvorsitzender des Fußball-Bundesligavereins FC Schalke 04.
Der Vorwurf lautete auf Manipulation bei gemischtem Hackfleisch, das bei großen Discountern verkauft wird. Die Packungen enthielten, so der Vorwurf der Bochumer Ermittler, zu viel Schweine- und zu wenig Rindfleisch. (dapd)
(AZ: 56 KLs 21/09)