Berlin. .
Schnee, Schotter und geschlossene Flughäfen: Die Bahn wird wegen des Winterwetters bis an ihre Grenzen belastet. Deshalb sollen nun alle nicht vollausgelasteten Züge auf den drei gefragtesten Strecken Deutschlands eingesetzt werden.
Die Deutsche Bahn will angesichts des Winterwetters alle nicht vollausgelasteten Züge auf den drei gefragtesten Strecken Deutschlands einsetzen. Das seien die Route zwischen Berlin und dem Ballungsraum Rhein/Ruhr, die Verbindung zwischen Rhein/Ruhr und München sowie die Strecke zwischen Hamburg und München, sagte Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer am Dienstag in Berlin. Diese Hauptreiserouten würden täglich von 40.000 bis 60.000 Menschen genutzt. „Da werfen wir jetzt alle verfügbaren Kapazitäten hinein“, sagte der CSU-Politiker.
Mit Blick auf Zugausfälle und mehrstündige Verspätungen bat der Minister Reisende für Verständnis. „Wir haben es mit extremen Witterungsverhältnissen zu tun, und gewisse Gesetzmäßigkeiten der Natur kann auch die Politik nicht außer Kraft setzen“, sagte Ramsauer.
„Wie Vulkanwolke und Winter in einem“
Die Bahn fahre derzeit an den Grenzen ihrer Belastbarkeit. Neben den wegen regulärer Wartungen ausfallenden Züge seien in der vergangenen Woche 30 von insgesamt 253 ICEs wegen Schotterflugs stehen geblieben. Als Folge dieser Beschädigungen habe die Geschwindigkeit teils von 300 auf 200 oder gar 160 Stundenkilometer gedrosselt werden müssen.
“Die Kapazität ist dann halbiert“, sagte der Minister weiter, und das, obwohl die zunächst als Reserve vorgesehenen zehn Züge nunmehr auch im Einsatz seien. Hinzu komme, dass die Bahn aufgrund lahmgelegter Flughäfen derzeit auch als Ersatzverkehr für die Luftfahrt diene. „Das ist wie Vulkanwolke und Winter in einem“, sagte Ramsauer. „Das alles kann man nicht von vorneherein einplanen, ohne in Kosten hinein zu kommen, die jede Wirtschaftlichkeit vernichten.“ (dapd)