Berlin..
Wegen ihrer massiven Winter-Probleme hat die Bahn sich am Dienstag für Verspätungen entschuldigt. Bahn-Vorstand Homburg versprach zudem, die Bahn werde alle Fahrgäste zu Weihnachten an ihre Reiseziele bringen.
Die Deutsche Bahn hat sich bei ihren Kunden für die massiven Verspätungen und Ausfälle wegen des winterlichen Wetters entschuldigt. Bahn-Vorstand Ulrich Homburg sagte dem Onlineportal Bild.de, die Mitarbeiter der Bahn leisteten trotz der extrem widrigen Umstände Unglaubliches: „Sie bringen jeden Tag die überwältigende Mehrheit von 7,3 Millionen Fahrgäste in Bus und Bahn sicher an ihr Ziel. Ich entschuldige mich bei all denjenigen, bei denen dies nicht der Fall ist.“
Die Situation sei weder für Kunden noch für Mitarbeiter einfach. „Aber wenn man die Probleme im Auto- oder Flugverkehr betrachtet, schlagen wir uns vergleichsweise gut“, sagte Homburg, der für den Personenverkehr im Bahnkonzern verantwortlich ist.
Bahn gibt Weihnachts-Versprechen
Gleichzeitig versprach Homburg, alle Fahrgäste zu Weihnachten an ihre Reiseziele zu bringen: „Wir werden alle verfügbaren Züge fahren und sicherstellen, dass die Hauptreiserouten im Fernverkehr mit der nötigen Kapazität befahren werden.“ Auf den Nebenstrecken werde die Regionalzug- und Busflotte dafür sorgen, dass möglichst jeder sein Reiseziel zu Weihnachten erreichen werde.
Nach den tagelangen winterbedingten Verspätungen und Zugausfällen bei der Deutschen Bahn haben Verkehrsexperten das Unternehmen deutlich kritisiert. Sowohl der Grünen-Experte Winfried Hermann wie auch sein FDP-Kollege Patrick Döring warfen der Bahn vor, nicht genügend Reserven an Zügen zu haben. Bahn-Vorstand Ulrich Homburg versprach, die Bahn werde alle Fahrgäste zu Weihnachten an ihre Reiseziele bringen.
Börsenpläne Schuld an Bahnchaos
Der von der Bahn im Sommer vorgelegte Präventionsplan Winter 2011 sei „nicht mehr als Symptombekämpfung“ gewesen, sagte Hermann der „Passauer Neuen Presse“ (Dienstagsausgabe). Die eigentlichen Probleme lägen woanders: „Es fehlt an Zügen und Wagen für den Betrieb.“ Große Teile des Bestandes seien in der Wartung. Viele Weichen seien immer noch nicht mit einer Heizung ausgestattet und müssten per Hand freigeschaufelt und enteist werden, doch verfüge die Bahn dafür nicht über „ausreichend eigenes Personal“, kritisierte der Vorsitzende des Verkehrsausschusses im Bundestag weiter. „Hier rächen sich das übertriebene Spardenken vergangener Tage und die absurden Börsenträume der Bahn.“
Auch der FDP-Verkehrsexperte Döring kritisierte den zu kleinen Wagenpark der Bahn. Dieser sei „auf Kante genäht“, sagte er der „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung“. Wegen des umfangreichen Wartungsprogramms, das nach Pannen im Frühjahr vom Eisenbahnbundesamt angeordnet worden sei, gebe es keine Reserven mehr. (dapd/afp)