Düsseldorf. In der Silvesternacht registrierten Mobilfunkanbieter neue Datenrekorde. Drei Ruhrgebietsstädte schafften es in die bundesweite Top 10.

Die Menschen im Ruhrgebiet telefonieren immer seltener über die normale Anruffunktion ihrer Handys und nutzen stattdessen Datendienste wie WhatsApp, Facetime oder Signal. Der Vorteil: Sie können ihr Gegenüber über die Videofunktion sehen. In der Silvesternacht liefen die Smartphones in einer Revierstadt besonders heiß.

Zum Jahreswechsel sind die Mobilfunknetze traditionell besonders belastet, wenn Millionen Menschen Freunde und Verwandte anrufen, um ein frohes Neues zu wünschen. In der jüngsten Silvesternacht registrierten die drei großen deutschen Anbieter allerdings abermals neue Rekorde. Zwischen 20.00 und 3.00 Uhr rauschten nach eigenen Angaben 2,9 Millionen Gigabyte durch die Netze des Marktführers Telekom. Der Düsseldorfer Rivale Vodafone hatte mit 3,0 Millionen Gigabyte die Nase vor. O2/Telefónica legte um 25 Prozent auf 5,5 Millionen Gigabyte zu.

Vodafone: Dortmund, Duisburg und Essen unter der Top 10

Als einen Grund für den Anstieg des Volumens ist die wachsende Nutzung von Datendiensten wie WhatsApp, FaceTime oder Signal. Das Videoformat verschlingt mehr Datenvolumen als reine Anrufe. Hinzu kommt, dass viele Menschen nicht bloß Fotos, sondern immer häufiger Videos verschicken.

Unter den zehn deutschen Großstädten, in denen die meisten Neujahrsgespräche geführt wurden, sind gleich drei aus dem Ruhrgebiet. Wobei Berlin als uneinholbarer Favorit abschnitt. Das sind die Top 10 Städte mit dem höchsten Datenvolumen in der Silvesternacht:

  1. Berlin: 140.000 Gigabyte
  2. Hamburg: 60.000 Gigabyte
  3. München: 50.000 Gigabyte
  4. Köln: 40.000 Gigabyte
  5. Düsseldorf: 32.000 Gigabyte
  6. Stuttgart: 27.000 Gigabyte
  7. Dortmund: 22.000 Gigabyte
  8. Bremen: 20.000 Gigabyte
  9. Duisburg: 18.000 Gigabyte
  10. Essen: 16.000 Gigabyte

O2: Auch Bochum und Gelsenkirchen weit vorn

Die Hitliste von Vodafone ähnelt der des Wettbewerbers O2/Telefónica. Innerhalb von Nordrhein-Westfalen landet Dortmund (10.300 Gigabyte) hinter Köln und Düsseldorf auf Platz 3, bundesweit auf dem sechsten Rang. Allein zwischen Mitternacht und ein Uhr telefonierten Kundinnen und Kunden des Münchener Telekommunikationskonzerns in Dortmund 133.000 Mal.

Bei O2 liegt Essen (9600 Gigabyte) vor Duisburg (9100 Gigabyte). Das Unternehmen ermittelte auch Zahlen für zwei weitere Ruhrgebietsstädte: Danach kam Bochum mit 5300 Gigabyte bundesweit auf Platz 15, Gelsenkirchen mit 5200 Gigabyte auf Platz 16.

Die Telekommunikationsanbieter zeigen sich zufrieden, dass die Netze selbst in Berlin mit zahlreichen Silvester-Megapartys unter freiem Himmel hielten. „Mobilfunk kann heute riesige Datenmengen in sehr kurzer Zeit ruckelfrei transportieren. Die Menschen haben das in der Silvesternacht genutzt“, sagt Vodafone-Deutschlandchef Marcel de Groot. Er führt die gute Bilanz auch auf das Schrumpfen der Funklöcher zurück.

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