Mülheim. Unsere beliebtesten Plus-Texte: Heute mit einem Blick in die weltgrößte Aldi-Filiale in Mülheim.
Dieser Artikel ist zum ersten Mal am 29. Oktober erschienen.
- In Mülheim hat Anfang November die größte Aldi -Filiale der Welt eröffnet.
- Im Aldi Süd an der Mülheimer Mannesmannallee erwarten die Kundinnen und Kunden ab sofort über 2000 Quadratmeter Verkaufsfläche.
- Tom Ritzdorf, bei Aldi Süd Leiter der Filialentwicklung, verspricht sich effizientere Abläufe vom neuen XXL-Markt in Mülheim – und auch den Auswirkungen der Corona-Pandemie kann so besser Rechnung getragen werden.
Die kleinste Filiale mit gerade einmal 402 Quadratmetern betreibt Aldi Süd in Nürnberg. Die größte der Welt hat der Discounter Anfang November nahe seines Stammsitzes in Mülheim eröffnen. Mit knapp 2000 Quadratmetern ist der Laden fünfmal so groß wie der kleinste und hat annähernd doppelt so viel Verkaufsfläche wie der Durchschnitt im Unternehmen.
Erste Einblicke in den XXL-Aldi in Mülheim
„Der Umbau hat zwölf Wochen gedauert. Bei Modernisierungen ohne große bauliche Änderungen schließen wir üblicherweise nur eine Woche“, sagt Tom Ritzdorf, Leiter Filialentwicklung bei Aldi Süd. Für die Vorzeige-Filiale hat sich Aldi also viel Zeit genommen. Und das nicht von ungefähr. Der Markt liegt an einem historischen Ort. Gleich hinter dem Flachbau steht die Kaffeerösterei des Unternehmens. Auf dem Gelände war auch die erste Hauptverwaltung von Aldi Süd beheimatet, nachdem man sich im Jahr 1961 von Aldi Nord getrennt hatte.
XXL-Aldi hat am Standort Mülheim große Konkurrenz
Ritzdorf dämpft die Erwartungen, dass nun alle 1940 Filialen in Deutschland südlich der Ruhr auf XXL-Format getrimmt werden. „Mit 1600 Quadratmetern war der Markt schon vor der Erweiterung überdurchschnittlich groß“, sagt der Aldi-Manager. An der Mannesmannallee in Mülheim kann der Discounter aber punkten: Gegenüber und nebenan liegen in Steinwurfnähe Edeka, Media Markt, dm, Metro, Lidl, Real und einige kleinere Händler.
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„Wir wollen beweglich bleiben. In Innenstädten gibt es auch Filialen, die sind nur 500 Quadratmeter groß“, erklärt Ritzdorf. Im Schnitt seien Aldi-Süd-Standorte rund 1000 Quadratmeter groß. „Die fast 2000 Quadratmeter in Mülheim sind kein Prototyp“, betont der Manager. Die Flexibilität bei der Verkaufsfläche wolle sich der Discounter erhalten.
Der höchstgelegene und zugleich südlichste Markt liegt 720 Meter über Normal Null in Grainau an der Zugspitze, der „Glänzendste“ mit seiner verspiegelten Außenfassade im Düsseldorf und der mit den meisten Kassen (12!) im baden-württembergischen Jestetten. Der Weltgrößte in Mülheim hat zwar nur eine Batterie von sieben Kassen, liegt damit aber immer noch deutlich über dem konzernweiten Durchschnitt von vier.
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Aldi braucht den Platz freilich auch, um sein von einst wenigen Hundert auf inzwischen 1700 Standard-Artikel angewachsenes Sortiment zu präsentieren. Hinzu kommt noch eine Fülle von Saisonprodukten. In der XXL-Filiale erwartet die Kunden also keine größere Auswahl, sondern vor allem mehr Platz. „Ein größerer Markt ist effizienter zu steuern“, sagt Ritzdorf und nennt ein Beispiel. In der 70 Meter langen Kühltheke haben nun mehrere übereinander gestapelte Kartons mit Joghurt-Bechern Platz. „Wir müssen nicht täglich alles nachfüllen“, so der Manager. Und für die Kunden dürfte die Wahrscheinlichkeit sinken, dass bestimmte Regale am Abend leer sind.
Aldi in Mülheim: Kräuter wachsen im kleinen Treibhaus
Zum neuen Laden-Layout, das Aldi Süd gerade ausrollt, gehört auch eine erweiterte Obst- und Gemüseabteilung, die in Mülheim direkt am Eingang platziert ist. Kräuter kommen aus einem kleinen Treibhaus des Berliner Start-up-Unternehmens Infarm. „Die Kräuter wachsen vor Ort. Wir sparen damit Transport und Wasser“, sagt Ritzdorf. Zum Thema Nachhaltigkeit gehört auch die Photovoltaikanlage auf dem Dach, deren Strom zu über 80 Prozent für den Betrieb der Filiale genutzt werde. Auf dem Parkplatz vor der Tür soll demnächst eine Schnellladestation für E-Autos in Betrieb gehen.
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In der XXL-Filiale ist Aldi Süd auch für verschärfte Pandemie-Vorkehrungen gewappnet. Den Zustrom von Kunden in den Markt überwachen Sensoren, die im Eingangsbereich eingebaut sind. „Wenn das Maximum erreicht ist, werden die Mitarbeiter informiert“, sagt Ritzdorf. Die Technik nutzt der Discounter nach eigenen Angaben inzwischen in rund der Hälfte aller Filialen. Ab Montag müssen Händler laut der neuen Corona-Verordnung dafür sorgen, dass jeder Kunde zehn Quadratmeter Platz zur Verfügung hat.
XXL-Aldi in Mülheim: Vorbereitung auf das Weihnachtsgeschäft
Damit sieht sich das Unternehmen auch auf den erwarteten Kundenansturm vor Weihnachten gerüstet. „Der Dezember war auch vor der Corona-Pandemie ein starker Monat. Wir haben gelernt, mit diesen Spitzen umzugehen“, erklärt der Chef der Filialentwicklung. Eine Ausweitung der Öffnungszeiten plane der Discounter aktuell nicht, richtet aber schon jetzt wie zuletzt an Ostern den Appell an die Kunden, frühzeitig vor den Feiertagen einkaufen zu gehen.
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>>> Aldi Nord in Hamburg
Der Schwester-Discounter Aldi Nord hat seine größte Filiale unlängst in Hamburg-Altona eröffnet. Sie verfügt über 1700 Quadratmeter Verkaufsfläche – 50 Prozent mehr als der Durchschnitt bei Aldi Nord. Mit der Fläche wächst in Mülheim auch die Mitarbeiterzahl von 27 auf über 30.