Hamburg. .

Überraschende Wende im Poker um Hochtief: Die Übernahme durch den spanischen Groß-Aktionär ACS könnte laut einem Medienbericht an der Börsenaufsicht scheitern. ACS wurde in Spanien wegen Bilanzfälschung verklagt.

Überraschende Wende in der Übernahmeschlacht um Hochtief: Nach Informationen des „Spiegels“ könnte der Plan des spanischen Hochtief-Großaktionärs ACS an der deutschen Börsenaufsicht scheitern, die die Offerte der Spanier für den größten deutschen Baukonzern genehmigen muss. Den deutschen Kontrolleuren seien so schwerwiegende Bedenken an dem geplanten Geschäft und dem spanischen Konzern gekommen, dass sie dessen Antrag offenbar ablehnen wollen, schreibt das Nachrichtenmagazin, ohne Quellen zu nennen.

35155128--198x265.jpg
© REUTERS

Offiziell hatte es zuletzt bei der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) geheißen, dass die Prüfung des Übernahmeangebots noch nicht abgeschlossen sei. Am Montag läuft die gesetzliche Frist ab, innerhalb derer die BaFin das Geschäft prüfen muss. Zugleich endet damit die Möglichkeit von ACS, weitere Angebotsunterlagen oder Erklärungen nachzureichen. Theoretisch haben die Spanier bis zum letzten Augenblick die Möglichkeit, mit neuen Argumenten zu überzeugen.

ACS wurde in Spanien wegen Bilanzfälschung verklagt

Einen weiteren Aufschub dürfte es nicht geben, schreibt der „Spiegel“. Die BaFin störe sich offenbar an mehreren Unwägbarkeiten bei der Finanzierung des Geschäfts. So wurde ACS in Spanien wegen Bilanzfälschung verklagt. Außerdem reichte die Interessenvertretung spanischer Kleinaktionäre, Aemec, vor einem Madrider Gericht den Antrag ein, die von ACS beschlossene Kapitalerhöhung für ungültig zu erklären.

Die Aktionäre des spanischen Baudienstleisters ACS hatten mit einer Mehrheit von 99,5 Prozent einer Kapitalerhöhung um bis zu 50 Prozent zugestimmt. Die neuen Aktien dürfen ausschließlich für einen Tausch gegen Hochtief-Anteile ausgegeben werden. Die Aktionärsschützer in Deutschland und Spanien hatten das Übernahmeangebot von Anfang an abgelehnt, weil es keinen Bonus auf den Börsenkurs bietet und keine Barkomponente enthält. Hochtief-Aktionäre, die wie angeboten fünf Hochtief-Anteile gegen acht ACS-Aktien tauschen, erhalten einen geringeren Gegenwert als beim Verkauf über die Börse.

Der Hochtief-Konzern wehrt sich seit Monaten gegen das als feindlich erachtete Angebot seines Großaktionärs, der schon knapp 30 Prozent der Anteile besitzt. In Essen wird befürchtet, dass ACS das Unternehmen zerschlagen und sich zulasten der deutschen Beschäftigten sanieren will. (dapd)

Sorge um Hochtief

SPD-Chef Sigmar Gabriel unterstützt die Hochtief-Belegschaft im Kampf gegen die feindliche Übernahme.
SPD-Chef Sigmar Gabriel unterstützt die Hochtief-Belegschaft im Kampf gegen die feindliche Übernahme. © WAZ FotoPool
0034230521-0056680895.JPG
© WAZ FotoPool
0034230511-0056680896.JPG
© WAZ FotoPool
0034230455-0056680897.JPG
© WAZ FotoPool
0034230117-0056680898.JPG
© WAZ FotoPool
0034230119-0056680899.JPG
© WAZ FotoPool
0034230114-0056680900.JPG
© WAZ FotoPool
0034230110-0056680901.JPG
© WAZ FotoPool
0034230113-0056680902.JPG
© WAZ FotoPool
0034230105-0056680903.JPG
© WAZ FotoPool
0034230098-0056680904.JPG
© WAZ FotoPool
0034230083-0056680905.JPG
© WAZ FotoPool
0034230073-0056680906.JPG
© WAZ FotoPool
0034230049-0056680907.JPG
© WAZ FotoPool
0034229942-0056680908.JPG
© WAZ FotoPool
0034229916-0056680909.JPG
© WAZ FotoPool
1/16