Essen. Bei der insolventen Warenhauskette Hertie zeichnet sich das endgültige Aus ab. Aller Voraussicht nach müssten die 54 Hertie-Filialen Ende Juli schließen, sagte ein Sprecher des Unternehmens am Mittwoch in Essen. in Kürze beginne der Ausverkauf in den Geschäften.
Bei der insolventen Warenhauskette Hertie zeichnet sich das endgültige Aus ab. Aller Voraussicht nach müssten die 54 Hertie-Filialen Ende Juli schließen, sagte ein Sprecher des Unternehmens am Mittwoch in Essen. Einen genauen Termin für die Schließung gebe es aber noch nicht. In Kürze werde in den Hertie-Geschäften mit dem Ausverkauf begonnen.
Am Freitag sollte es zwar noch Gespräche mit einer Investorengruppe geben. Allerdings habe der Eigentümer bereits erklärt, dass er Einzellösungen den Vorrang gebe.
Verdi kritisiert Immobilieneigentümer
Deutliche Kritik am britischen Hertie-Eigentümer Dawnay Day äußerte derweil die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi. Die 2600 verbliebenen Beschäftigten hätten immer wieder gehofft, dass es hinsichtlich der Mieten zu einer Zukunftslösung mit Dawnay Day kommt, sagte Verdi-Bundessekretär Johann Rösch. Dawnay Day habe aber «zu keinem Zeitpunkt» erkennen lassen, dass sie an einer Zukunft von Hertie interessiert sind. «Der Finanzinvestor hat jedes Maß an sozialer Verantwortung vermissen lassen», rügte Rösch.
Verdi habe von Beginn der Insolvenz an darauf hingewiesen, dass ohne eine Lösung der Immobilienfrage eine Rettung für Hertie nicht möglich sei. Jetzt gelte es - wie in einigen Fällen in NRW, Hamburg und Schleswig-Holstein - regionale Lösungen zu finden, um noch so viele Arbeitsplätze wie möglich zu retten. «Den Bürgermeistern kommt hinsichtlich der Suche von Investoren im Rahmen der Wirtschaftsförderung jetzt eine entscheidende Aufgabe zu», sagte Rösch.
Hertie hatte Ende Juli 2008 Insolvenz angemeldet. Die Gläubigerversammlung hatte im Mai dafür gestimmt, das Traditionsunternehmen innerhalb von zwei Monaten zu liquidieren. (ddp)