Düsseldorf. .
Nachdem die Gewerkschaft IG Metall gleiche Löhne für Leiharbeiter in der Stahlindustrie durchgesetzt hat, fordert die IG BCE die gleiche Regelung für die Chemie-Branche.
Nach dem Tarifabschluss in der Stahlindustrie drängt die Gewerkschaft IG BCE darauf, dass auch in der Chemie-Branche Leiharbeitern und Festangestellten der gleiche Lohn gezahlt wird. „Wir sind für gleiche Löhne“, sagte IG-BCE-Chef Michael Vassiliadis am Dienstagabend vor der „Wirtschaftspublizistischen Vereinigung“ in Düsseldorf. Die Gewerkschaft wolle mit dem Thema zunächst auf die Politik zugehen, sei danach aber auch bereit, die Leiharbeit „in der Tarifpolitik aufzugreifen“. Dabei sei der von der IG Metall in der Stahlbranche erreichte Abschluss „hilfreich“. Vassiliadis sagte weiter, Leiharbeit bringe den Unternehmen auch notwendige Flexibilität. „Aber die Dumping-Logik lehnen wir ab“, betonte er.
Abschluss in der Stahlbranche
Leiharbeiter erhalten oftmals deutlich weniger Lohn als die Stammbelegschaft der Konzerne, in denen sie arbeiten. Die Tarifparteien in der nordwestdeutschen Stahlindustrie um Konzerne wie Thyssen-Krupp und Salzgitter hatten sich Ende September auf eine deutliche Lohnerhöhung von 3,6 Prozent verständigt und vereinbart, dass Leiharbeitern künftig die gleichen Löhne gezahlt werden sollen wie Festangestellten. Unions-Fraktionschef Volker Kauder hatte die Wirtschaft bereits aufgerufen, dem Beispiel der Stahlindustrie zu folgen.
Die IG Metall hatte angekündigt, gleichen Lohn für gleiche Arbeit auch bei der nächsten Tarifrunde in der Metall- und Elektroindustrie einzufordern. Der Stahl-Abschluss werde Konsequenzen haben. Für die Arbeitgeber gilt das Instrument der Leiharbeit als wichtig, da Betriebe damit flexibel auf unterschiedliche Kapazitätsauslastungen reagieren könnten. (mit rtr)