Berlin. Der Staat zahlt laut einem Medienbericht jedem neunten Haushalt die Unterkunft. Die Bundesregierung rechnet demnach mit dramatischen Folgen für die Wohnungswirtschaft.
Die Bundesregierung befürchtet laut einem Zeitungsbericht wegen der hohen Zahl der Hartz IV- und Sozialhilfehaushalte eine erhebliche Schieflage auf dem deutschen Wohnungsmarkt. Laut dem ersten Wohnungs- und Immobilienmarktbericht der Bundesregierung bekomme inzwischen jeder neunte Haushalt in Deutschland die Miete und Heizkosten ganz oder teilweise vom Staat bezahlt, berichtete die "Bild"-Zeitung. Darunter fielen 6,8 Millionen Menschen in 3,5 Millionen Hartz IV-Bedarfsgemeinschaften. Sie erhielten im Schnitt 313 Euro im Monat an Miet- und Heizkosten. Weitere 1,2 Millionen Menschen in rund 900.000 Haushalten bekommen dem Bericht zufolge die Kosten im Rahmen der Sozialhilfe bezahlt.
Insgesamt finanziere der Staat damit rund elf Prozent aller Haushalte in Deutschland die Kosten der Unterkunft. Die Kosten beliefen sich auf 16 Milliarden Euro im Jahr. Die Bundesregierung rechne durch die hohe Miet-Abhängigkeit der Haushalte vom Staat mit drastischen Folgen für die Wohnungswirtschaft. Es sei zu erwarten, dass die Entwicklung «mittelfristig spürbare Auswirkungen» auf den Wohnungsmarkt und die Stadtentwicklung habe, heißt es laut "Bild"-Zeitung in dem Bericht. Außerdem könne die staatliche Festlegung von Angemessenheitskriterien der Wohnungsgröße «erhebliche Rückwirkungen auf die Mietanpassungsspielräume und die Investitionstätigkeit» der Wohnungswirtschaft haben. (afp)