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Der Baukonzern Hochtief wehrt sich gegen die Übernahme durch den spanischen Bauriesen ACS und setzt dabei auch auf Hilfe von der Bundesregierung. ACS sei nicht zuletzt durch deutsche Steuergelder erst so groß und mächtig geworden.
Deutschlands größter Baukonzern Hochtief hat von der Bundesregierung Hilfe im Kampf gegen die Übernahme durch den spanischen Baukonzern ACS gefordert: „Wir gehen davon aus, dass Berlin ein Interesse daran hat, dass die deutsche Bauindustrie international wettbewerbsfähig bleibt“, sagte Hochtief-Vorstandschef Herbert Lütkestratkötter der „Wirtschaftswoche“.
Der Hochtief-Chef steht der Behauptung des spanischen Baukonzerns ACS, Hochtief zwar mehrheitlich übernehmen zu wollen, aber keinen Beherrschungsvertrag anzustreben, zudem sehr skeptisch gegenüber. Auf die Frage, ob er ACS glaube, antwortete der Manager: „Glauben ist in der Kirche.“ Es gebe „viele Anfragen von Kunden, geprägt von der Sorge, dass Hochtief eines Tages nicht mehr als zuverlässiger Partner zur Verfügung steht“.
Hochtief kritisiert Wettbewerbsverzerrung in Europa
ACS will nach Angaben vom Mitte September einen Anteil von etwas über 50 Prozent an Hochtief per Aktientausch übernehmen. Der spanische Konzern ist mit 29,98 Prozent bereits größter Einzelaktionär bei Hochtief.
Lütkestratkötter kritisierte zudem, dass der spanische Markt „für Bauunternehmen aus dem Ausland regelrecht abgeschottet“ sei. Der massiv über EU-Mittel finanzierte Infrastrukturausbau in Spanien habe dort „in geschütztem Umfeld“ einige Großkonzerne entstehen lassen, die enorme Gewinne erwirtschaftet haben: „Es wäre schon grotesk, wenn Hochtief von einem spanischen Konzern übernommen würde, der seine Größe unter anderem EU-Steuermitteln - auch aus Deutschland - verdankt“, sagte der Vorstandschef. (afp)