Bonn. Autofahrer in Deutschland zahlen regelmäßig zu viel für Benzin, besonders vor der Ferienzeit. Schuld daran sei vor allem der mangelnde Wettbewerb der Tankstellen, ist einer Erklärung des Bundeskartellamtes zu entnehmen. Es habe Einzelfälle von Preisabsprachen gegeben.
Autofahrer müssen in Deutschland wegen des geringen Wettbewerbs unter den Tankstellen zu Beginn der Ferienzeit regelmäßig höhere Benzinpreise zahlen. Da der Tankstellenmarkt von nur wenigen Ölkonzernen kontrolliert werde, hätten sich im «Laufe der Zeit Preissetzungsmuster herausgebildet, wie etwa höhere Preise zu Beginn der Reisezeit», erklärte das Bundeskartellamt am Donnerstag in Bonn. Jedoch gebe es kaum Anhaltspunkte für Preisabsprachen unter den Gesellschaften.
Preise sind über die Tafeln ersichtlich
Da es nur wenige Anbieter am Markt gebe und die Höhe der Preise etwa über die Preistafeln an den Tankstellen klar ersichtlich sei, gebe es für die Konzerne keine Notwendigkeit zu Absprachen. Das Kartellamt bestätigte in ihrem Zwischenbericht zur Untersuchung des Tankstellenmarktes vorläufige Ergebnisse aus den vergangenen Wochen.
Einzelfälle von Preisabsprachen
In Einzelfällen habe es jedoch durchaus Preisabsprachen unter Tankstellen gegeben, teilten die Kartellwächter mit. Es seien Fälle bekannt geworden, «in denen Pächter verschiedener Gesellschaften sich untereinander per Telefon über eigene Preisveränderungen informiert haben». Die Kartellbehörde wolle dies zum Anlass nehmen, «den Mineralölgesellschaften die Grenzen zwischen zulässiger Preisbeobachtung der Konkurrenz und kartellrechtlich verbotenem Informationsaustausch aufzuzeigen». Das Bundeskartellamt hatte bereits kürzlich mitgeteilt, dass die Konzernstrukturen auf dem Mineralölmarkt kaum Wettbewerb zuließen.