Wolfsburg. .

Vor dem Amtsgericht Wolfsburg beginnt der Prozess gegen Helmuth Schuster. Dem ehemaligen Skoda-Personalvorstand wird im Rahmen der VW-Affäre Untreue, Bestechlichkeit und Beihilfe zum Betrug vorgeworfen.

Fünf Jahre nach Bekanntwerden der VW-Affäre um Schmiergeldzahlungen und Lustreisen von Betriebsräten hat am Dienstag, 21. September, vor dem Amtsgericht Wolfsburg der Prozess gegen den letzten Hauptbeschuldigten begonnen. Dem 56-jährigen ehemaligen Skoda-Personalvorstand Helmuth Schuster warf Staatsanwalt Daniel Facca zum Prozessauftakt in seiner Anklage Untreue, Anstiftung zur Untreue, Bestechlichkeit und Beihilfe zum Betrug vor. Schuster hatte gegen einen Strafbefehl des Amtsgerichts Wolfsburg über eine einjährige Bewährungsstrafe und 10.000 Euro Geldauflage Widerspruch eingelegt und erschien nicht persönlich vor Gericht.

Der ehemalige Skoda-Personalvorstand habe dafür einen Lamborghini gekauft

Nach dem nun als Anklage fungierenden Strafbefehl soll ein indischer VW-Partner für eine Berücksichtigung bei einem geplanten Joint Venture im Mai 2005 Schuster 100.000 Euro auf ein Privatkonto überwiesen haben. Der ehemalige Skoda-Personalvorstand habe dafür am nächsten Tag einen Lamborghini Gallardo gekauft, sagte Staatsanwalt Facca. Schuster habe zudem mit dem ehemaligen VW-Betriebsratschef Klaus Volkert, dem Betriebsratsbetreuer Klaus-Joachim Gebauer und Partnerinnen eine Reise auf eine indische Inselgruppe der Andamanen unternommen. Die Reisekosten über 57.753 Euro habe Gebauer bei VW abgerechnet. Darüber hinaus habe Schuster im Mai 2003 Gebauers Lebensgefährtin bei Skoda Deutschland eingestellt. Diese sei bis Ende 2004 angestellt gewesen und habe ohne Arbeitsleistung rund 50.000 Euro Entgelt erhalten.

Da der Prozess auf einen Strafbefehl zurückgeht, musste der Ex-Manager nicht persönlich vor Gericht erscheinen und konnte sich allein durch seinen Verteidiger Ferdinand Gillmeister vertreten lassen. (dapd)