Essen. Schwieriger Start ins neue Geschäftsjahr: Der Essener Industriekonzern Evonik hat in den ersten drei Monaten Verluste eingefahren. Hauptgrund war die schwache Entwicklung in der Chemiesparte.
Der Konjunktureinbruch in der Chemieindustrie hat dem Industriekonzern Evonik zum Start des Geschäftsjahres rote Zahlen beschert. Das Unternehmen verzeichnete im ersten Quartal einen Verlust von 46 Millionen Euro, wie am Montag in Essen mitgeteilt wurde. Der Umsatz fiel um 19 Prozent auf 3,2 Milliarden Euro, das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) ging um 49 Prozent auf 331 Millionen Euro zurück.
«Die weltweite Wirtschaftskrise hat auch im ersten Quartal bei unserem operativen Geschäft tiefe Spuren hinterlassen», sagte der Vorstandsvorsitzende Klaus Engel. «Vor allem die Chemie leidet.» Für das Gesamtjahr 2009 geht der Konzern weiter von einem deutlichen Umsatz- und Ergebnisrückgang aus, gab aber angesichts der unsicheren Lage keine genaue Prognose ab. «Im März haben wir zwar in einigen unserer Chemie-Geschäfte eine leichte Erholung verspürt, eine durchgreifende Belebung ist jedoch nicht in Sicht.»
Harte Einschnitte
Der Umsatz im größten Geschäftsfeld des Konzerns, der Chemie, war im ersten Quartal sogar um 24 Prozent zurückgegangen. Das Ebitda der Sparte sank angesichts des spürbaren Nachfrageeinbruchs um 49 Prozent. Das Geschäftsfeld Energie verzeichnete derweil ein leichtes Umsatzplus von einem Prozent, doch das Ebitda ging hier unter anderem wegen der deutlich gesunkenen Kohlepreise um 48 Prozent zurück.
Die Herausforderungen der Krise wolle das Unternehmen mit seinem zu Beginn des Jahres gestarteten Sparprogramm meistern, sagte Engel weiter. «Harte Einschnitte unter anderem in der Kostenstruktur sind notwendig, um die Schlagkraft und Zukunftsfähigkeit des Konzerns zu steigern.»
Bis 2012 will Evonik mit dem Programm demnach weltweit nachhaltige Einsparungen von jährlich rund 500 Millionen Euro erzielen - schon im laufenden Jahr sollen die Kosten um 300 Millionen Euro nach unten geschraubt werden. Man sei zuverlässig, dieses Einsparvolumen zu erreichen, hieß es. (ap)