Stockholm. .
Der Mitgründer der Enthüllungswebsite Wikileaks ist jetzt von der Polizei vernommen worden. Und geht danach davon aus, dass die Anklage wegen Belästigung fallen gelassen wird.
Dem Wikileaks-Mitgründer Julian Assange wird jetzt Belästigung vorgeworfen, ursprünglich gab es auch einen Vergewaltigungsverdacht. Zwei Frauen hatten sich am 20. August bei der schwedischen Polizei gemeldet und den 39-jährigen Australier wegen Vergewaltigung und Belästigung angezeigt. Daraufhin wurde der Internet-Aktivist zur Fahndung ausgeschrieben, der Fall öffentlich gemacht. Schon einen Tag später allerdings hob die Staatsanwaltschaft den Vergewaltigungsverdacht auf
Schmierenkampagne als Rache
Nach der einstündigen Befragung von Assange , die „sehr gut gelaufen“ sei, so Assanges Anwalt Leif Silbersky, erwarte man, dass die Anklage die ganze Sache, also auch die Belästigung, fallen lasse.
Assange selbst hatte die Vorwürfe als „Schmierenkampagne“ bezeichnet und gemutmaßt, dass die Vorwürfe als Rache für die Veröffentlichung geheimer US-Unterlagen zum Afghanistan-Einsatz auf seiner Webseite lanciert worden sein könnten.
Wikileaks versteht sich als Plattform für die anonyme Veröffentlichung brisanter Geheimdokumente im Internet, um auf diese Weise Skandale zu enthüllen und Missstände aufzudecken. Zuletzt erregte die Webseite international Aufsehen mit der Veröffentlichung zehntausender geheimer US-Unterlagen zum Afghanistan-Einsatz, die ihr von unbekannter Seite zugespielt wurden.