Düsseldorf. .
Nach dem Tod von Aldi-Gründer Theo Albrecht wird deutlich, wie viel Angst er vor einer erneuten Entführung hatte: Sein Mercedes ist gepanzert, hat absprengbare Türen und weitere Extras. Nun steht das Auto zum Verkauf.
Der schwarze Wagen könnte aus der Werkstatt von James Bonds Ausstatter „Q“ stammen. Für 007 war der gepanzerte Mercedes 420 L vor 14 Jahren allerdings nicht gedacht, sondern für Theo Albrecht. 1,5 Millionen D-Mark soll der Aldi-Gründer einst dafür hingeblättert haben. Der Düsseldorfer Oldtimer-Händler Michael Fröhlich will den Wagen nach Albrechts Tod nun verkaufen.
„Ich habe 40, 50 Nachfragen, sogar von Politikern“, behauptet Fröhlich. Er sei zunächst davon ausgegangen, dass das dreieinhalb Tonnen schwere Stück mit knapp 180.000 Kilometern auf dem Tacho 100.000 Euro bringe. „Jetzt gehe ich von 150.000 oder 200.000 aus“, sagt er. Fröhlich präsentierte das Gefährt am Abend in der ZDF-Fernsehshow von Markus Lanz. Ohne Sonderausstattung und prominenten Vorbesitzer kann man das Modell mit dieser Laufleistung freilich schon für unter 10.000 Euro kaufen.
Absprengbare Türen
Fröhlich ist auf skurrile Fahrzeuge spezialisiert. So zählte schon ein Matra-Fluchtwagen mit eingebauter Personenröhre unter den Vordersitzen zu seinem Angebot. Er selbst lenkte phasenweise einen umgebauten Rolls-Royce-Lieferwagen mit offener Ladefläche. Und er besaß einen Panzer mit Straßenzulassung.
Die Extras des Albrecht-Mercedes: absprengbare Türen. „Damit man das Auto“, so Fröhlich, „fluchtartig verlassen kann. Der Mann muss die Muffe gehabt haben, er war ja schon mal entführt worden.“ Eine eigene Sauerstoffversorgung hätte Albrecht sogar vor einem Giftgasanschlag ge-schützt. „Und durch die Scheiben wär’ man nicht mal mit einer Panzerfaust durchgekommen.“ Innenausstattung: die billigste, die Mercedes anbietet. Einfacher Stoff, schlichtes Radio. Fröhlich: „Da hat der Albrecht seinem Namen alle Ehre gemacht.“