Essen.

Karstadt-Poker und kein Ende: Die endgültige Übernahme durch den Investor Berggruen schleppt sich hin. Der angepeilte Termin, an dem das Amtsgericht Essen über den Insolvenzplan entscheiden will, ist wieder nicht zu halten.

Mitarbeiter und Lieferanten von Karstadt müssen Verhandlungskreisen zufolge noch länger auf eine Entscheidung über das Schicksal der insolventen Warenhauskette warten. „Eine nochmalige Verschiebung des Verkaufs ist nicht auszuschließen“, sagte eine mit dem Tauziehen zwischen Vermietern, Gläubigern und dem designierten Eigentümer Nicolas Berggruen vertraute Person am Mittwoch. Der Termin am 10. August, an dem das Amtsgericht in Essen über den Insolvenzplan entscheiden wollte, sei wohl nicht zu halten. Der am Donnerstag tagende Gläubigerausschuss werde daher über eine erneute Fristverlängerung beraten. Das hatte auch die „Financial Times Deutschland“ berichtet.

Highstreet-Gläubiger drängen auf Versammlung

Die verschiedenen Gläubigergruppen des Vermieters Highstreet drängten auf eine Versammlung, um über die Mietsenkungen und die sich daraus ergebenden Änderungen an den Kreditverträgen abzustimmen, hieß es in den Kreisen. Dazu muss mit einem Vorlauf von 21 Tagen eingeladen werden. Das Highstreet-Konsortium um Goldman Sachs hatte gehofft, die Zustimmung der Gläubiger im schriftlichen Verfahren einholen zu können. Berggruen braucht grünes Licht aller Beteiligten, um die 120 Häuser übernehmen zu können. Der italienische Kaufhaus-König Maurizio Borletti will ihm Karstadt in letzter Minute noch abspenstig machen.

Berggruen wollte zu den Informationen keine Stellung nehmen. Ein Sprecher von Insolvenzverwalter Klaus-Hubert Görg sagte, die Entscheidung, ob der 10. August als Termin zu halten sei, werde Ende der Woche fallen. (rtr)