Düsseldorf. .

Bei seinem Kaufangebot für Karstadt will der italienische Unternehmer Maurizio Borletti auf Nachverhandlungen mit Betriebsräten und Vermietern verzichten. Bereits am Wochenende hatte die Insolvenzverwaltung den Eingang des Kaufangebots von Borletti bestätigt.

Bei seinem Kaufangebot für die insolvente Warenhauskette Karstadt will der italienische Unternehmer Maurizio Borletti auf Nachverhandlungen mit Betriebsräten und Vermietern verzichten. „Zusätzliche Entlassungen oder Gehaltskürzungen wird es mit uns nicht geben“, sagte er dem „Handelsblatt“. Zudem akzeptiere er das Mietangebot von Highstreet, das Karstadts Vermieterkonsortium Anfang Juni allen Kaufinteressenten unterbreitet hatte.

Borletti könnte Berggruen ausstechen

Der Zeitung zufolge könnte Borletti den deutsch-amerikanischen Investor Nicolas Berggruen ausstechen. Dieser habe zwar Anfang Juni einen notariell beglaubigten Kaufvertrag unterschrieben, als zusätzliche Bedingung aber weitere Zugeständnisse von Highstreet gefordert. Weil bis heute keine Einigung erzielt worden sei, drohe eine Liquidation des Essener Warenhauskonzerns. Die aber will Borletti laut Bericht aus gutem Grund verhindern. Ihm selbst gehörten knapp drei Prozent an Highstreet. Das Aus des Hauptmieters Karstadt träfe ihn daher auch finanziell, schreibt die Zeitung.

Bereits am Wochenende hatte die Insolvenzverwaltung den Eingang des Kaufangebots von Borletti bestätigt. Dass Borletti zum Zuge komme, scheint indes eher unwahrscheinlich. Die Angebotsfrist für Karstadt war bereits Ende Mai ausgelaufen. Sollte der Kaufprozess mit Berggruen doch noch scheitern, müsste das Verfahren laut einem Sprecher des Insolvenzverwalters Klaus Hubert Görg noch einmal komplett aufgerollt werden.

Das Amtsgericht Essen will am 10. August über den Karstadt-Insolvenzplan entscheiden. Der Termin war bereits mehrfach verschoben worden. (ddp)