Frankfurt/Main. Der Kampf um die Opel-Rettung geht weiter - aber eine Insolvenz des Autobauers ist nicht ausgeschlossen. DerWesten erklärt, welche Auswirkungen das auf Opel-Fahrer hätte.

Eine Insolvenz von Opel ist nicht ausgeschlossen. Das hätte auch für Besitzer eines Autos der Marke Auswirkungen.

Was passiert bei einer möglichen Opel-Insolvenz?

Der Geschäftsbetrieb würde zunächst voraussichtlich normal weiterlaufen. Jedoch wäre das Unternehmen einem vom zuständigen Konkursgericht bestimmten Verwalter unterstellt, der zusammen mit dem Management die Finanzprobleme löst. Opel braucht zum Überleben 1,5 Milliarden Euro, 300 Millionen davon schon in Kürze. Die Bundesregierung hatte in den vergangenen Wochen mehrfach betont, dass sie im Falle einer Insolvenz das Überleben Opels auf jeden Fall sichern will. Daneben gäbe es die Alternativen der Zerschlagung oder Auflösung.

Wie würde sich eine Insolvenz für Opel-Fahrer auswirken?

Für Autos von Opel gilt laut Auto Club Europa (ACE) in jedem Fall die gesetzliche Gewährleistung für den Zeitraum von zwei Jahren. Das liegt daran, dass der Kaufvertrag über ein Auto nicht zwischen dem Hersteller und dem Käufer, sondern zwischen Händler und Autofahrer abgeschlossen wird. Der Händler muss diese Gewährleistung bei Sachmängeln auch bei einer Hersteller-Insolvenz übernehmen.

Gilt bei einer Insolvenz Opels auch weiterhin die Hersteller-Garantie?

Grundsätzlich ja. Allerdings ist die Frage, wie und in welcher Form sie erfüllt wird. Autobauer geben Garantien für ihre Fahrzeuge oft weit über den gesetzlichen Gewährleistungszeitraum hinaus freiwillig für mehrere Jahre ab. Damit soll das Vertrauen in die Qualität der eigenen Autos unterstrichen werden. Laut ACE ist eine solche Hersteller-Garantie rechtlich bindend, also ein «durchsetzbarer Anspruch». In einem Garantie-Fall würden Autobesitzer also wie Gläubiger gegenüber Opel auftreten. Bei Insolvenzverfahren zeigt sich jedoch erst im Verlauf, wie die Ansprüche von Gläubigern erfüllt werden.

Bekommen Opel-Fahrer auch weiterhin Ersatzteile?

Hier ist vorerst nichts zu befürchten. Bei einer möglichen Insolvenz würde bei Opel ja aller Voraussicht nach weiter produziert werden. Oberstes Ziel der Politik ist es, das Überleben von Opel zu sichern. Laut ACE haben die Auto-Händler zudem die Pflicht zur Beschaffung von Ersatzteilen, selbst im schlimmsten Fall der Auflösung eines Autoherstellers. Möglich wäre in einem solchen Fall auch, dass andere Firmen die Lizenzen für Fahrzeugteile kaufen und die Produktion übernehmen. (afp)