Berlin. Der Opel-Mutterkonzern General Motors und der mögliche Investor Magna haben sich laut Medienberichten über den Verkauf von Opel geeinigt. Voraussetzung sei ein Überbrückungskredit der deutschen Regierung. Deren Entscheidung zum Magna-Konzept könnte noch heute fallen.
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Nach der Vorlage eines neuen Übernahmekonzepts durch den Autozulieferer Magna besteht für Opel neue Hoffnung auf Rettung. Das Konzept werde mit US-Opel-Mutter General Motors (GM) verhandelt und gleichzeitig von der Bundesregierung geprüft, sagte Bundeswirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) am Freitag in Berlin. Medienberichten zufolge einigten sich Magna und GM in einem Vorvertrag über einen Opel-Verkauf.
Weg für eine Treuhandlösung wäre jetzt offen
Wann die Entscheidung über das verbesserte Magna-Konzept falle, sei noch unklar, sagte Guttenberg. Nach Prüfung des Übernahmeplans sollte nach Angaben des Bundeswirtschaftsministeriums am frühen Freitagabend im Bundeskanzleramt mit dem österreichisch-kanadischen Zulieferer Magna und GM darüber verhandelt werden. Die Bundesregierung hatte die Einigung auf ein neues Konzept zur Voraussetzung für ihre Treuhandlösung für Opel gemacht.
Das «Wall Street Journal» berichtete aus Berlin, GM und Magna hätten eine «vorläufige Vereinbarung» über den Kauf von Opel erzielt. Voraussetzung für das Geschäft sei, dass die Bundesregierung mit einem Überbrückungskredit das Bestehen von Opel sicherstelle, bis der Verkauf unter Dach und Fach ist, berichtete das Blatt in seiner Online-Ausgabe ohne Angaben von Quellen.
Verhandlungen über Zwischenfinanzierung bis Dienstag
Ein geschlossener Vorvertrag umfasse auch die von GM im Spitzentreffen am Donnerstag verlangten Soforthilfen von 300 Millionen Euro, berichtete die «Rheinische Post» unter Berufung auf Unternehmenskreise (Samstagsausgabe). Die Bundesregierung müsse nach diesem Konzept aber keine zusätzlichen Mittel bereitstellen. Es bleibe damit bei den bislang in Rede stehenden Kreditbürgschaften in Höhe von 4,5 Milliarden Euro. Ein Treuhandvertrag für die Zwischenfinanzierung für Opel soll demnach bis Dienstag zwischen Bundesregierung und US-Regierung ausgearbeitet werden.
Am Morgen hatte der italienische Autokonzern Fiat erklärt, er werde nicht an dem zweiten Treffen innerhalb weniger Tage im Bundeskanzleramt teilnehmen. Fiat habe zwar weiter Interesse an der Opel-Übernahme, wolle sein Angebot aber nicht nachbessern. Es wäre wirtschaftlich «unangemessen» weiter Zusagen für den Einstieg bei Opel zu machen, erklärte der Konzern.
Keine Lösung ohne den Staat
Es sei gut, dass es nun «seriöse Verhandlungen» über die Zukunft Opels gebe, sagte Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD). Es werde jedoch keine langfristige Lösung ohne staatliche Brückenfinanzierung möglich sein.
Ein erstes Spitzentreffen in der Nacht auf Donnerstag war ergebnislos abgebrochen worden. GM hatte überraschend einen neuen Finanzbedarf für Opel in Höhe von 300 Millionen Euro angemeldet, der bereits in den nächsten Tagen fließen soll. Die Bundesregierung hatte abgelehnt, diese Summe zu übernehmen. (afp)