Düsseldorf. Rund 600 Karstadt-Beschäftigte sind am Donnerstag in Düsseldorf auf die Straße gegangen. Sie fordern Staatshilfe für die angeschlagene Arcandor-Tochter. Unterdessen stellte der Konzern in Berlin seinen Bürgschaftsantrag vor.
In Düsseldorf haben am Donnerstag nach Polizeiangaben rund 600 Karstadt-Beschäftigte für den Erhalt ihrer Warenhäuser demonstriert. Auf Transparenten forderten sie staatliche Hilfen für ihr Unternehmen, das zum von Insolvenz bedrohten Essener Handels- und Tourismuskonzern Arcandor gehört. Der Demonstrationszug durch die Stadt endete vor dem Landtag, wo am Vormittag die Abschlusskundgebung stattfand. Aufgerufen zu den Protesten hatte die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di.
Einer möglichen Zusammenlegung der Arcandor- und Metro-Warenhaustöchter Karstadt und Kaufhof zu einer Deutschen Warenhaus AG würde einem Zeitungsbericht zufolge jeder vierte Standort zum Opfer fallen. Nach neuesten Planungen des Metro-Konzerns müssten rund 50 Filialen - vornehmlich von Karstadt - geschlossen werden, wenn die Warenhaus AG zustande käme, berichtet «Die Welt» (Donnerstagausgabe).
Arcandor stellt Bürgschaftsantrag vor
Karstadt und Kaufhof betreiben derzeit zusammengerechnet 206 Warenhäuser mit rund 50 000 Mitarbeitern. Der Karstadt-Mutterkonzern Arcandor bemüht sich um Staatshilfe, um eine Insolvenz abzuwenden. Eine Zusammenlegung von Karstadt und Kaufhof wird derzeit von beiden Konzernen diskutiert.
Unterdessen stellte Arcandor am Donnerstag in Berlin vor dem staatlichen Bürgschaftsausschuss seinen Antrag auf Staatsbürgschaften vor. Es würden 650 Millionen Euro Staatsbürgschaft und 200 Millionen Euro Kredit benötigt, sagte ein Arcandor-Sprecher am Donnerstag auf Anfrage. Es sei das erste Mal, dass der MDAX-Konzern seinen Antrag präsentieren könne. (ddp)