Nürnberg. Die Stimmung der Verbraucher hat sich in der Wirtschaftskrise auch im Mai als Fels in der Brandung erwiesen. Stabile Preise und Kaufanreize wie die Abwrackprämie sorgten weiterhin für eine robuste Kauflaune der Bürger.

Die deutschen Verbraucher stützen auch weiterhin die Konjunktur: Das Konsumklima blieb im Mai auf konstant gutem Niveau und dürfte auch im Juni stabil bleiben, wie die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) am Dienstag in Nürnberg mitteilte. Niedrige Preise und die anstehenden Rentenerhöhungen stützen demnach die Einkommenserwartungen der Verbraucher. Allerdings drücke die steigende Angst vor einem Jobverlust auf die Stimmung.

Das von der GfK gemessene Konsumklima, in das die Erwartung der finanziellen Lage, der wirtschaftlichen Entwicklung und die Anschaffungsneigung einfließen, blieb im Mai mit 2,5 Punkten unverändert seit März. Auch für Juni erwarten die Forscher einen konstanten Wert von 2,5 Punkten.

Die Abwrackprämie für Altautos und vor allem die derzeit moderaten Preise sorgen laut GfK dafür, dass sich die Konsumneigung stabil halten kann. Auch andere Branchen würden die Abwrackprämie als Kaufanreiz kopieren. Dies bedeute, dass sich die Verbraucher weiter über sinkende Preise freuen dürften. Die Anschaffungsneigung legte daher um 0,1 Punkte auf 12,5 Punkte zu und liegt damit knapp 33 Punkte über dem Wert, den die GfK vor einem Jahr maß.

Verbraucher rechnen mit Ende der Krise

Auch die Konjunkturerwartungen der Verbraucher stieg laut GfK im Mai leicht um 2,9 Punkte. Die Verbraucher gehen demnach davon aus, dass gesamtwirtschaftlich das Schlimmste überstanden sein dürfte und bis zum Jahresende eine konjunkturelle Stabilisierung gelingen könnte.

Leichte Einbußen von 1,3 Punkten dagegen verzeichnete die GfK bei der Einkommenserwartung. Hier schlägt vor allem die Angst vor einem Arbeitsplatzverlust in den kommenden Monaten durch. Sollte die Arbeitslosigkeit spürbar ansteigen, würde dies das Konsumklima schwer belasten, prophezeien die Konsumforscher. Unter dem Strich dürfte der Konsum den starken Einbruch bei den Exporten und Investitionen in diesem Jahr aber «etwas abmildern». (afp)