Berlin. Nachfolger von Margret Suckale als Personalvorstand soll der Essener Evonik-Manager Ulrich Weber werden. Nach großflächigen Verstößen gegen Datenschutz und Mitbestimmung wechselt die Bahn derzeit ihre Konzernführung aus.

Der Umbau der Bahn-Führung nach der Datenaffäre nimmt konkrete Züge an. Nachfolger von Margret Suckale als Personalvorstand soll der Essener Evonik-Manager Ulrich Weber werden. Das erfuhr AP am Montag aus Unternehmenskreisen. Die offizielle Entscheidung fällt kommenden Montag auf der Aufsichtsratssitzung des Staatskonzerns.

Der 59-jährige Weber ist Arbeitsdirektor des Essener Industriekonzerns Evonik. Ende 2007 hatte die RAG ihr «schwarzes» Geschäft, den Steinkohlebergbau, vom «weißen» Industriegeschäft getrennt. Chemie, Energie und Immobilien sind nun unter dem Dach des Großkonzerns Evonik vereint. Nach seinem Jura-Studium war der Rechtsanwalt unter anderem bei der Ruhrkohle, CUBIS und RWE beschäftigt. Seit 2001 war Weber im Vorstand RAG AG, seit 2006 zusätzlich Vorstand RAG Beteiligungs-AG.

Bahn wechselt Konzernführung aus

Nach großflächigen Verstößen gegen Datenschutz und Mitbestimmung wechselt die Bahn derzeit ihre Konzernführung aus. Neben Suckale verlassen auch die Vorstandsmitglieder Norbert Bensel, Norbert Hansen und Otto Wiesheu den Staatskonzern zum Monatsende, wie der neue Bahnchef Rüdiger Grube mitteilte.

Für das Ausscheiden Hansens wurden gesundheitliche Gründe angeführt. Für die übrigen betonte Aufsichtsratschef Werner Müller zwar, sie hätten sich nichts zuschulden kommen lassen und auch keine der Datenabgleich- und E-Mail-Ausspäh-Aktionen ausgelöst. Sie seien aber politisch verantwortlich, weil die jeweiligen Zuständigkeiten in ihre Ressorts fielen. (ap)

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