München/Berlin. Die Kraftstoffpreise in Deutschland sind laut ADAC vor dem verlängerten Wochenende deutlich gestiegen. Der Chef des Mineralölkonzerns BP, Uwe Franke, hat den Vorwurf von überhöhten Benzinpreisen zurückgewiesen.

Die Kraftstoffpreise in Deutschland sind vor dem verlängerten Wochenende deutlich gestiegen. Im Vergleich zur Vorwoche koste ein Liter Super im bundesweiten Durchschnitt 2,2 Cent mehr, teilte der Automobilclub ADAC am Mittwoch in München mit. Autofahrer müssten damit 1,309 Euro pro Liter zahlen. Diesel verteuerte sich um 0,9 Cent und kostet derzeit durchschnittlich 1,053 Euro je Liter.

Die Mineralölkonzerne nutzten laut ADAC den Feiertag und das damit verbundene lange Wochenende für Preiserhöhungen. Der Rohölpreis sei stabil geblieben und rechtfertige das hohe Preisniveau nicht. Der derzeitige Benzinpreis ist nach Auffassung des ADAC rund 5 Cent zu hoch.

BP weist Vorwurf hoher Benzinpreise vor Feiertag zurück

Der Mineralölkonzern BP hat den Vorwurf von überhöhten Benzinpreisen kurz vor dem bevorstehenden Feiertag zurückgewiesen. Manchmal falle eine Aufwärtsbewegung bei den Preisen «zufällig auf einen Ferientermin», sagte BP-Deutschland-Chef Uwe Franke der «Berliner Zeitung». «Das herauszugreifen ist nicht fair. Hier wird ein Mythos genährt.» Das Bundeskartellamt habe festgestellt, dass es keine Absprachen zwischen den großen Tankstellenbetreibern gebe, und das sei entscheidend, sagte Franke. Zu BP gehören in Deutschland die Tankstellen-Marken BP und Aral.

Das Kartellamt hatte allerdings vor kurzem sehr wohl darauf hingewiesen, dass sich bei den Tankstellen «Preissetzungsmuster» herausgebildet hätten. Zu diesen Mustern gehörten auch hohe Spritpreise vor und während Reisezeiten. Absprachen zwischen den Tankstellen gebe es vor allem deshalb nicht, weil Tankstellen Preise voneinander schlicht auf den Schildern abschauen könnten, argumentieren die Kartellwächter. Ohne Absprachen hat das Kartellamt keine rechtliche Handhabe, um einzuschreiten. (ddp/afp)