Essen. Das Normalbenzin versiegt, der Kaffee strömt, bei Imbissketten steht Aral inzwischen auf Platz vier: Diese Ergebnisse stellte Vorstandschef Uwe Franke von der Deutschen BP AG bei der Bilanzpressekonferenz vor. Außerdem wagte Franke eine interessante Prognose.
1,30 – 1,60 – 1,10. Diese Zahlen stehen für eine Achterbahnfahrt, wie sie Autofahrer noch nie zuvor erlebt haben: Es sind die Literpreise für Super im Januar, im Juli und im Dezember 2008. In diesem Jahr soll den Spritkunden beim Tanken nicht mehr so schwindelig werden. Diese Prognose wagte Vorstandschef Uwe Franke während der Bilanzpressekonferenz der Deutschen BP AG, die mit ihren knapp 2500 Aral-Stationen das größte Tankstellennetz in Deutschland betreibt.
Bei einem durchschnittlichen Rohölpreis zwischen 40 und 50 US-Dollar je 159-Liter-Fass (Barrel), den BP für das erste Halbjahr 2009 erwartet, dürfte es auch für die Autofahrer beim derzeitigen Niveau der Tankstellenpreise bleiben. Allerdings: Ganz so ruhig ist Lage an der Preisfront nun doch nicht. Wegen des örtlichen Wettbewerbs schwanken die Spritpreise in gewissen Grenzen. So hat BP 2009 schon 54 Tage mit Preiserhöhungen registriert, die aber an 48 Tagen meist wieder zurückgenommen wurden. Dafür sorgt auch der Trend mit sinkendem Kraftstoffverbrauch, der durch die Krise mit Einsparungen bei Privatleuten und weniger Wirtschaftstransporten verstärkt wird. Allein von Januar bis März 2009 wurde 6,2 Prozent weniger Super und Normal verkauft. Apropos Normal: BP will die Sorte so lange anbieten, wie „ausreichende Kundennachfrage besteht”. Der Normal-Anteil am Spritgeschäft bei Aral ist seit Anfang 2008 von 14 auf neun Prozent geschrumpft.
Während Normalbenzin also zum Rinnsal wird, fließt der Kaffee an den Tankstellen in rauen Mengen. Elf Prozent mehr Heißgetränke schluckten die Kunden 2008. Überhaupt werden die Tankstellen immer mehr zu Proviantstationen nicht nur für Gefährte, sondern auch für deren Fahrer: Aral steht auf der Liste der größten deutschen Fast-Food-Anbieter bereits auf Platz vier.