München. Bahn-Chef Rüdiger Grube tauscht offenbar das Vorstandspersonal aus. Laut WAZ-Informationen soll Otto Wiesheu gehen. Wiesheu war unter anderem für die Konzernsicherheit zuständig, ein Bereich, der auch in den Datenskandal verstrickt war.

Der neue Chef der Deutschen Bahn, Rüdiger Grube, baut nach dem Datenskandal die Konzernspitze des Staatskonzerns offenbar weiter um. Nach Informationen WAZ soll der frühere bayerische Wirtschaftsminister Otto Wiesheu (CSU) den Vorstand verlassen. Bereits Ende Mai werde er gemeinsam mit Norbert Bensel, der im Vorstand für das Logistikgeschäft und die Gütertransporte zuständig ist, das Unternehmen verlassen, wie auch die Süddeutsche Zeitung auf ihrer Internetseite berichtet.

Bezüge zum Datenskandal

Wiesheu war bei der Bahn für die Kontakte zu Bundestag und Bundesregierung, Bundesländern und auf europäischer Ebene zuständig. Er hatte im Auftrag des früheren Vorstandsvorsitzenden Hartmut Mehdorn versucht, auf politischer Ebene die Privatisierung des Staatsunternehmens voranzutreiben. Zum Verantwortungsbereich von Wiesheu gehörte auch die Konzernsicherheit, die in den Datenskandal verstrickt ist. Der CSU-Politiker war Anfang 2006 von Mehdorn zur Bahn geholt worden. Mehdorn war wegen der Datenaffäre zurückgetreten.

Erst vor wenigen Tagen hatte auch Bahn-Vorstandsmitglied Margret Suckale den Wechsel zum Chemiekonzern BASF zum 1. Juli bekanntgegeben. Auch sie war im Zuge der Datenaffäre in die Kritik geraten. Suckale leitete vor ihrer Berufung in den Bahn-Vorstand 2005 die Rechtsabteilung des Unternehmens, die auch in die Mitarbeiter-Kontrollen involviert war. Derzeit bekleidet sie das Amt des Personalvorstands bei der operativen Bahn-Tochter DB Mobility Logistics AG. (ddp)