Hamburg/Essen. Nach dem Ausverkauf der Quelle-Artikel wird das insolvente Unternehmen nun selbst aufgeteilt. Der Versandhändler Otto hat die Rechte an den Marken Quelle und Privileg erworben und das Russlandgeschäft des früheren Konkurrenten übernommen. Andere Quelle-Töchter sind noch zu haben.

Das Hamburger Versandhaus Otto hat sich die Rechte an den Marken Quelle und Privileg gesichert. Außerdem übernimmt Otto das Russland-Geschäft des zahlungsunfähigen Fürther Konkurrenten: Otto habe sich in einem offenen Bieterverfahren gegen zahlreiche Konkurrenten durchgesetzt, berichtete der Quelle-Insolvenzverwalter Klaus Hubert Görg am Donnerstag. Über den Kaufpreis sei Stillschweigen vereinbart worden.

Otto sicherte sich dabei nicht nur die Rechte an der Marke Quelle, sondern auch an deren Eigenmarken wie Privileg. Der Versandhändler kann damit in Zukunft in Deutschland, Russland und weiteren mittel- und osteuropäischen Ländern die Marken, Logos und die meisten Internet-Domains des in Abwicklung befindlichen Konkurrenten nutzen. Nicht enthalten im Kaufvertrag sind die Marken Küchen-Quelle und Foto-Quelle.

Übernahme stärkt Otto-Position in Russland

Mit der Übernahme des kompletten Versandgeschäftes von Quelle Russland wolle man die „führende Marktposition in einem der weltweit größten Wachstumsmärkte des Distanzhandels noch einmal deutlich und für lange Zeit auszubauen“, betonte Hans-Otto Schrader, der Vorstandsvorsitzende der Otto Group.

Russland gilt dank zweistelliger Wachstumsraten im Einzelhandel als einer der lukrativsten Wachstumsmärkte für Versandhändler. Otto ist hier nach einigen Übernahmen bereits Marktführer. Quelle war zuletzt die Nummer zwei auf dem Markt.

Kartellbehörden müssen zustimmen

Beide Versandhäuser bieten in Russland vorwiegend Mode, Schuhe, sowie Haus- und Heimtextilien an. Hier eröffneten sich für die Zukunft hohe Synergie-Potenziale, betonte Otto. Insgesamt beschäftigt Quelle Russlang bislang 280 Mitarbeiter.

Die Übernahme der Markenrechte und von Quelle Russland steht allerdings noch unter dem Vorbehalt der Genehmigung durch die russischen und europäischen Kartellbehörden.

Nicht enthalten in dem von Otto erworbenen Paket sind der Quelle-Kundendienst Profectis, die Call Center und der Home Shopping Kanal HSE 24. Für diese Gesellschaften würden die in der vergangenen Woche begonnenen Verkaufsgespräche fortgesetzt, berichtete Görg. (ap)