Berlin. Wegen der heimlichen Korruptionsüberprüfung unter den Mitarbeitern, verlangt der Berliner Datenschutzbeauftragte von der Bahn AG eine Millionenbuße. Wie die DB-Zentrale am Dienstag bestätigte, liege ein Bescheid über 1,1 Millionen Euro vor. Ob das Unternehmen zahlt, werde noch "geprüft".

Der Berliner Datenschutzbeauftragte Alexander Dix hat gegen die Deutsche Bahn AG ein Bußgeld in Höhe von 1,1 Millionen Euro verhängt. Das meldete die «Süddeutsche Zeitung» (Dienstagausgabe). Ein Sprecher des Unternehmens bestätigte am Morgen den Eingang des Bescheides: «Er liegt uns vor, und wir prüfen ihn.»

Heimliche E-Mail-Kontrollen

Die DB hat 14 Tage Zeit, um Einspruch gegen den Bescheid einzulegen. Mit dem Bußgeld ahndet der Datenschutzbeauftragte den jahrelangen heimlichen massenhaften Datenabgleich und E-Mail-Kontrollen, mit denen die Bahn korrupten Angestellten auf die Schliche kommen wollte. Als der Datenskandal im Frühjahr in seiner ganzen Dimension aufflog, mussten mehrere Topmanager das Unternehmen verlassen. Auch der damalige Bahnchef Hartmut Mehdorn trat zurück.

Der Skandal und ähnliche Bespitzelungs-Aktionen etwa bei der Telekom oder dem Einzelhandelskonzern Lidl haben Nachwirkungen bis in die laufenden Koalitionsverhandlungen hinein: Die künftigen Regierungsparteien haben vereinbart, in der Datenschutzgesetzgebung die Rechte der Arbeitnehmer stärker zu verankern. (ap)